Im Land des Herrn | 78. Jahrgang | 2024 - 2

IM LAND DES HERRN 32 2/2024 verkörpern. Das hat sie zu allen Zeiten populär und beliebt gemacht. In den Legenden, die sich um unsere Stammeltern gebildet haben, kommen beide im Allgemeinen gut weg. Adam und Eva sind Eltern, die sich mühen, gut für ihre Familie zu sorgen. Sie haben ein langes und erfülltes Leben, aber dieses Leben kann aus theologischen Gründen nicht einfach in Gottes Seligkeit übergehen. Denn durch ihre Sünde („Erbsünde“) ist das Tor zum Himmel (zum „Paradies“) verschlossen. Aber der Erlöser Jesus Christus, der „zweite Adam“, zögert nicht, den ersten Adam aus der Unterwelt zu befreien. Bei seinem Abstieg in die „Hölle“ (der zwischen Karfreitag und dem Ostermorgen anzusetzen ist), holt Christus die Gerechten des Alten Testaments (unter ihnen fast immer an erster Stelle Adam und Eva) aus dem Bereich des Todes ins Leben, aus dem Bereich der Finsternis ins Licht und die ewige Seligkeit. Die Adam-Christus-Parallele Mit der Rede von Jesus Christus als dem „neuen oder zweiten Adam“ haben wir ein wichtiges Stück der Theologie (bzw. der Christologie) des hl. Paulus berührt. Nach Paulus vermittelt Adam, als „der erste Mensch“ das irdische, körperliche Leben, das ein Leben in Sünde und ein „Leben zum Tod“ ist. – Ihm wird Jesus Christus als der „zweite Adam“ gegenübergestellt, der nicht von der Erde, sondern vom Himmel stammt. Er ist das Urbild eines neuen Menschen, der von Gott Vertreibung aus dem Paradies (Vico Consorti), Heilige Pforte des Petersdomes, Rom

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