Im Land des Herrn | 78. Jahrgang | 2024 - 2

2/2024 7 beim Bau keine Rücksicht auf einen vorhandenen Friedhof. Daher mieden die Juden Tiberias zunächst als unrein, Priester durften es nicht betreten. Ob Jesus je hier war, wissen wir nicht. Der üble Ruf von Tiberias änderte sich, als nach der Zerstörung Jerusalems und der Vertreibung der Juden aus Judäa (135 n. Chr.) der Sanhedrin (Hohe Rat) und die jüdische Gelehrtenwelt sich nach Galiläa zurückziehen mussten. Bereits um die Mitte des 2. Jh.s kam Rabbi Schimon Schimon bar Jochai nach Tiberias und erklärte es zur „reinen“ Stadt. Das einst gemiedene Tiberias wurde mit der Zeit sogar zu einer der vier „heiligen Städte“ des Judentums. Zum Beweis seines hohen Ranges kann Tiberias auf mehrere Rabbinergräber verweisen: das Grab von Jochanan ben Zakkai, des Gründers der Rabbinerschule von Javne (Ende des 1. Jh.s); das Grab des Gelehrten Rabbi Akiba, der den Bibeltext bis auf die Anzahl der Buchstaben autoritativ festgelegt hat und der wahrscheinlich 135 n. Chr. als Märtyrer des Bar-Kochba-Aufstandes gestorben ist; das Grab des Rabbi Meïr Baal ha-Nes (des „Wundertäters“, Blick auf das südliche Tiberias, die Kuppeln am unteren Bildrand gehören zum Grab von Rabbi Meir Baal ha-Nes Abfahrtsplatz der Bootsfahrten in Tiberias See Gennesaret See Gennesaret

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