Im Land des Herrn | 78. Jahrgang | 2024 - 3

16 3/2024 Rechtzeitig zur Heiligsprechung wurde die Biografie des Heiligen aus der Feder von P. Gottfried Egger neu im „The Best Kunstverlag“ Wels aufgelegt. Wir können das Buch, welches verbessert und mit farbigen Bildern versehen ab jetzt im Handel ist, nur empfehlen. Aus dem Vorwort von Erzbischof Franz Lackner OFM, Salzburg: Engelbert Kollands Lebensweg ist ein beeindruckendes Zeugnis von Frömmigkeit, vom Wirken des Herrn – von wahrer Heiligkeit. Dies alles wird nun der Gemeinschaft des katholischen Glaubens auf der ganzen Welt zugänglich. Wie so oft hätte man als zeitgenössischer Mensch zunächst kaum eine solche Heiligkeit bei dem Zillertaler Jungen vermutet – einfachste Herkunft, schlechte Schulleistungen, Anpassungsschwierigkeiten, das Elternhaus dem evangelischen Glauben zugeneigt. Doch bleibt dem menschlichen Auge verschlossen, was das göttliche sieht. Michael, „wer ist wie Gott?“ – sein Geburtsname wird im Rückblick zur Mahnung dessen. Lange unterschätzt, zeigte er am Ende den größten Einsatz, als er endlich seinen Weg in der Welt gefunden hatte – als er dem Herrn im Orden des Heiligen Franziskus nachfolgen konnte. Engelbert, „Engelglanz“ wird nun sein Name. Mit diesem machte er sich auf in die Länder, wo Jesus selbst auf Erden gelebt und Paulus seine Bekehrung erfahren hatte. Gelehrt und lehrend, betend und angebetet wurde er als Abouna Malak, als „Vater Engel“, einer der geliebten Hirten für die Christen in Damaskus. Die Liebe zu Christus und zum Glauben hat ihn getragen – bis hinein in das Martyrium, das er zu erleiden hatte. Es mag bezeichnend sein, dass Engelbert Kolland nun gerade dann zur Ehre der Altäre der ganzen Kirche erhoben wird, wenn wir an der Schwelle eines neuen Heiligen Jahres stehen. „Pilger der Hoffnung“ sollen wir sein, dazu ruft uns Papst Franziskus auf – ein solcher Pilger der Hoffnung war auch Engelbert Kolland. „Mein Gott und mein Alles“ hatte er sich als Motto genommen; in diesem Sinne trug „Vater Engel“ seinen Glauben in die Welt. Sein Martyrium durch die Äxte von Fanatikern ist dabei in unseren Tagen doppelte Mahnung: Einerseits, dass wir dem Glauben treu bleiben mögen, auch in den extremen Situationen; andererseits, dass brutale Gewalt keiner Religion als Mittel dienen darf. Für mich persönlich war die Nachricht von der nun bevorstehenden Heiligsprechung des Seligen Pater Engelbert auch doppelte Freude: Einmal als Erzbischof jener Diözese, aus der nun ein neu anerkannter Heiliger stammt, dann aber gerade auch als Mitbruder jenes Ordens, in dem er einst sein geistiges Zuhause fand. Allen, die sich auf den Weg machen werden, um selbst in Rom bei der Liturgie dabei zu sein, wünsche ich den reichen Segen Gottes – und gemeinsam wollen wir Pater Engelbert um seine Fürsprache bitten für unsere und seine Diözese, für seinen Orden, und für die vielen zu denen wir auf je eigene Art gesendet sind. Besonders aber für den Frieden in den Ländern, die er bereiste, die von Krieg und Not heimgesucht werden. Und dass Friede herrsche in jenem Land, das wir das Heilige Land nennen. Franz Lackner OFM Erzbischof von Salzburg Buchhinweis zu Engelbert Kolland

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