38 3/2024 IM LAND DES HERRN Heilige Grab zu besuchen, das am Karfreitag zum Mittelpunkt der Andacht gemacht wurde. Nach der Einführung der Reformation 1525 wurde eine eigene Prozession mit Gesängen um die Salzkammer auf dem Obermarkt der Stadt abgeschafft, aber bei der Beisetzung der hölzernen Christusfigur im Grab blieb es, „bis 1537 an Fronleichnam der Blitz in die in ihrem Holzkasten liegende Holzfigur spaltete und den Kopf vom Leib trennte“. (Dalman, 1922, S. 86 f.) Geistliche Wallfahrten und Pilgerschaft sind erhalten geblieben. Im 19. Jahrhundert wurde es üblich, dass ein Kantor mit Choralisten am Ostersamstag Passionslieder sangen, im Grab selbst das Lied von Johann Rist (gestorben 1667): „O Traurigkeit! O Herzeleid!“ 1886 sicherte eine Stiftung die Abhaltung eines Gottesdienstes am Vorabend des Ostersonntags mit Predigt von der Treppe der Kreuzkapelle aus. Es bleibt für die Zukunft auch den Besuchern der Görlitzer Grabanlage zu wünschen, was des hl. Thomas Morus so ausdrückte: „Es kommt niemals ein Pilger nach Hause, ohne ein Vorurteil weniger und eine neue Idee mehr zu haben.“ Empfohlene Literatur Gustaf Dalman: Das Grab Christi in Deutschland, Leipzig 1922 Ders.: Das Heilige Grab in Görlitz und sein Verhältnis zum Original in Jerusalem Görlitz 1993 – Reprint des Originals von 1915 Schriftenreihe der Städtischen Kunstsammlungen (Anders/Winzeler): Lausitzer Jerusalem. 500 Jahre Heiliges Grab zu Görlitz IM LAND DES HERRN Franziskanische Zeitschrift für das Heilige Land 78. Jahrgang 2024 • Nr. 3 Herausgeber: Die Kommissariate des Heiligen Landes im deutschen Sprachraum. Redaktion für Deutschland: Fr. Petrus Schüler OFM, Sankt-Anna-Straße 19, D-80538 München E-Mail: bruderpetrus@franziskaner.de Druck: Print Alliance HAV Produktions GmbH, A-2540 Bad Vöslau, www.printalliance.at Für die Kommissariate des Heiligen Landes ist Nachhaltigkeit ein wichtiger Maßstab unseres Handelns. Deshalb achten wir auch bei der Herstellung dieser Zeitschrift ganz besonders auf umweltfreundliche, ressourcenschonende und schadstofffreie Produktionsweisen und Materialien. Das Papier stammt aus ökologischer, ökonomischer und sozial nachhaltig bewirtschafteten Wäldern. Für die Druckproduktion wurden nur erneuerbare Energien und reine Pflanzenölfarben verwendet. Fotos: Petrus Schüler, wenn nicht anders angegeben. „Im Land des Herrn” erscheint viermal im Jahr und wird den Freunden und Förderern kostenlos zugestellt. Die Zeitschrift kann bei den u.a. Kommissariaten bestellt werden. Für Spenden sind wir sehr dankbar. Anschriften und Konten der einzelnen Kommissariate: Kommissariat des Heiligen Landes München: D-80538 München, St.-Anna-Straße 19 IBAN: DE24 4726 0307 0055 0504 00 BIC: GENODEM1BKC Generalkommissariat des Heiligen Landes Wien: A-1010 Wien, Franziskanerplatz 4 IBAN: AT50 6000 0000 0193 9833 BIC: OPRKATWW Kommissariat des Heiligen Landes Schweiz: Franziskanerkloster Mariaburg CH-8752 Näfels/Kanton Glarus PC-Näfels 89-87 4592-8 IBAN: CH30 0900 0000 8987 4592 8 Copyright © Kommissariat des Hl. Landes, München Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Abdruckes einer Übersetzung, oder der Reproduktion einer Abbildung, vorbehalten. Franziskaner beten allein den Kreuzweg während der Corona-Pandemie © Andrea Krogmann
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