6 3/2024 IM LAND DES HERRN sich die Familie Kolland dennoch in Rachau in der Steiermark nieder, wo der Vater 84-jährig und die Mutter 90-jährig katholisch starben. Das Familiengrab Kolland ist heute noch bei der Pfarrkirche in Rauchau zu sehen. Gymnasium in Salzburg, große Schulschwierigkeiten deshalb vorübergehend abgebrochen Fürsterzbischof Friedrich von Schwarzenberg nahm sich in besonderer Weise der beiden Kollandbuben an, wohl aus schlechtem Gewissen wegen der Ausweisung mehrerer Kinder der Zillertaler. Schwarzenberg ermöglichte ihnen ein Studium am Gymnasium in Salzburg. Der lebhafte Michl tat sich wie sein Bruder Florian anfangs im Studieren nicht leicht. Bestimmt waren sie beide von der Volksschule her mangelhaft unterrichtet. Michael musste die erste Klasse wiederholen. Nach der dritten Klasse Gymnasium wurde er aus dem Seminar entlassen. Es waren nicht die schulischen Leistungen, sondern es geschah aus disziplinarischen Gründen. Er ließ sich nicht so leicht in die Gemeinschaft einfügen. Als Externer besuchte er weiter das k. k. Gymnasium. In der 5. Klasse brach er wegen den schlechten Noten das Studium ab. Er ging in die Steiermark zu seinen Eltern und verdingte sich als Holzarbeiter. Er arbeitet auch bei seinem Onkel Matthias in Seckau im Freistritzgraben. Noch heute gibt es dort im Gegensatz zu Ramsau und Zell am Ziller, den Familiennamen Kolland. Nun konnte der junge Mann seine Kraft und Energie an den Bäumen auslassen. Hier hatte er aber auch die Gelegenheit über den künftigen Weg nachzudenken. Im Herbst 1845 entschloss er sich das Studium wiederaufzunehmen. Auf die Fürsprache von Regens Empacher und des Fürsterzbischofs wurde er erneut als Repetent am Gymnasium zugelassen. Für zwei Semester lang musste er das Schulgeld selbst aufbringen. Er verdiente sich dieses mit Nachhilfeunterricht bei jüngeren Studenten. Das letzte Semester brachte ihm das beste aller 14 Gymnasialzeugnisse. Es kam zu einem guten Schulabschluss. Niemand wusste, was im Herzen des jungen Zillertalers schlummerte: die große Sehnsucht nach Gott dem Herrn und ihm im Orden des hl. Franz von Assisi zu dienen. Als Gymnasiast war er oft in der Franziskanerkirche im Gebet anzutreffen. War es der himmelstrebende gotische Chor, der ihn zu Höherem inspirierte? War es das Bild der Gottesmutter, das eine besondere Ausstrahlung auf ihn ausübte? War es das schlichte mystisch anmutende Gotteshaus der Franziskaner, das ihn in den Bann zog? Eintritt in den Franziskanerorden Nach dem Gymnasialabschluss bat er im Franziskanerkloster den Provinzial um Aufnahme in die Tiroler-Provinz. Mit der Einkleidung am 19. August 1847 erhielt er den Namen „Engelbert“, ‚der wie ein „Engel Glänzende“, „Engelglanz“. Vier weitere Novizen begannen mit ihm das einjährige Noviziat unter dem berühmten Musiker und geistlichen Schriftsteller, P. Peter Taufstein in der Pfarrkirche Zell am Ziller
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