Im Land des Herrn | 78. Jahrgang | 2024 - 4

22 1/2025 IM LAND DES HERRN mehr Bedeutung zu. In unserer Zeitschrift konnten Sie zum Beispiel öfter von der Hauptbibliothek im Kloster St. Salvator in Jerusalem lesen – es ist die älteste Bibliothek des Landes und hat ihren Ursprung in einer Bibliothek mit Scriptorium im ursprünglichen Kloster beim Abendmahlssaal auf dem Zion. Selbst als die Franziskaner im Jahre 1551 von hier vertrieben wurden, nahmen sie ihre Bücher mit und hüteten sie in all den Jahren der osmanischen Herrschaft. Ein weiteres Arbeitsfeld, das erst in jüngerer Zeit dazugekommen ist: die Archäologie. Schon in der letzten Ausgabe unserer Zeitschrift konnten sie im Artikel „Kafarnaum“ darüber lesen und sie können den Ergebnissen dieser Arbeit überall im Heiligen Land begegnen. Der Sitz des „Studium Biblicum Franciscanum“ hat selbst seinen Sitz mitten in einem archäologisch interessanten Areal der Jerusalemer Altstadt – wir berichten mit zwei Artikeln in dieser Zeitschrift. Kommen wir nun zurück zum eigentlichen Thema dieses Artikels: die Ausstellung „Il tesoro di Terrasanta al Museo Marino Marini“ „Die Schätze des Heiligen Landes im Museum Marino Marini“ mit dem Untertitel „Der Altar der Medici und die Geschenke der Königshäuser“. Die Ausstellung zahlreicher Preziosen des Terra-Santa-Museums war in ähnlicher Form schon zu sehen: in Versailles, in Lissabon und zuletzt 2024 in Santiago di Compostella. Hier in Florenz wurden 108 Exponate ausgestellt, der Großteil aus dem Terra-Sancta-Museum Jerusalem, aber besonders für die lokalen Zusammenhänge wurden Dinge aus den Uffizien, aus dem Museum Capodimonte in Neapel und aus anderen italienische Sammlungen bereitgestellt. Nie waren die Franziskaner in ihrer Arbeit allein: verschiedene europäische Königshäuser haben ihre Arbeit in großzügigster Weise unterstützt, ja man könnte durchaus von einer Art Wettbewerb zur Unterstützung der heiligen Stätten sprechen. Es war vor allem sakrale Kunst, die uns heute noch von der Leidenschaft kündet, die Orte unserer Erlösung in geeigneter Weise auszustatten. An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass die „liturgischen“ Exponate des Museums meist auch weiterhin ihre Verwendung in der Liturgie finden. Ein schönes Beispiel ist hier im Bild zu sehen: der Sakramentsaltar der Kirche St. Salvator Jerusalem im Osterschmuck: nach der Liturgie des Gründonnerstages wird das Allerheiligste Sakrament in diesen Seitenaltar der Kirche gebracht und die anderen in der Kirche befindlichen Altäre ihres Schmuckes entblößt. Dazu wird der Altar mit (auch in Florenz ausgestellten) versilberten Schmuckteilen und Blumen geschmückt. Der Tabernakel zum Beispiel, eine Arbeit von Andrea und Gennaro De Blasio aus dem Jahre 1729, ist ein Geschenk des Kommissariates Neapel und dient so seit fast 300 Jahren der Verehrung der Eucharistie in St. Salvator. Die Franziskanerkustodie arbeitet seit Jahren intensiv daran, diesen Schatz in geeigneter Weise den Pilgern und dem interessierten Publikum vorzustellen. Der Name des Gesamtprojektes Sakramentsaltar St. Salvator Jerusalem im Osterschmuck

RkJQdWJsaXNoZXIy NDQ1NDk=