Im Land des Herrn | 78. Jahrgang | 2024 - 4

24 1/2025 Dieser Altar ist nun das erste Mal, seit er als Stiftung des Großherzogs der Toskana, Ferdinando de’ Medici für eine andere Funktion vorgesehen war, in die Toskana zurückgekehrt. Auf die Person dieses illustren Herrschers aus dem Geschlechte der Medici einzugehen, würde den Rahmen dieses Artikels sprengen, doch soll wenigstens erwähnt sein, dass er im Alter von 14 Jahren zum Kardinal ernannt wurde und nie die Priesterweihe empfangen hat. 1587 ungefähr nahm das Projekt Form an: es ging um ein Geschenk für die Grabeskirche in Jerusalem, aber es ging nicht um einen Altar: es sollte die „Umrahmung“ des Salbungssteines am Eingang der Grabeskirche werden. In den Sammlungen der Uffizien („Gabinetto Disegni e Stampe“) wird eine perspektivische Skizze eines gewissen Bernardo Buontalenti um das Jahr 1578 aufbewahrt, die uns hier im Bild eine Vorstellung des ursprünglichen Projektes gibt. Die Skizze enthält u. a. die Buchstaben FERDI. M. M., die auf den Stifter verweisen und wer den Jerusalemer Altar kennt, dem wird auffallen, dass an allen vier Ecken dieser noblen schmiedeeisernen Konstruktion ein Motiv erscheint, welches dem aufmerksamen Besucher der Grabeskirche immer schon gut sichtbar war: viermal das Wappen der Medici. Beim Vergleich des „Projektes“ ist klar, dass dieses Projekt nicht in der ursprünglichen Form umgesetzt worden ist. 1588 ist das Jahr, in dem das Werk begonnen und vollendet wurde, als Künstler werden Giambolgna, Pietro Francavilla und ein fra Domenico Portigiani genannt. Doch dann beginnen die Probleme des Transportes IM LAND DES HERRN Perspektivische Skizze des „Projektes Salbungsstein“ und der Salbungsstein, wie er sich heute zeigt

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