32 1/2025 Gaza liegt von Jerusalem nur etwa 100 km entfernt. Nachrichten von dort erreichen auch uns nur spärlich, das meiste aus den Medien. Wie objektiv solche Nachrichten sind, sei dahingestellt. Ausländische Journalisten bekommen nur sehr selten die Genehmigung, in den Gaza-Streifen einzureisen und von dort zu berichten. Dem Lateinischen Patriarchen vor Jerusalem ist es gelungen, nach Gaza zu reisen, die Menschen zu besuchen, Hilfsgüter zu bringen und mit den wenigen Christen dort Gottesdienst zu feiern. Auf der Home-Page des deutschen Auswärtigen Amtes gibt es, als ich diese Zeilen schreibe, eine Reisewarnung für Israel und Palästina (mit Abstufungen). Ähnlich ist es bei den diplomatischen Vertretungen anderer europäischer Länder. Für Reiseveranstalter wird es dadurch schwierig, Pilgerreisen ins Heilige Land überhaupt anzubieten und zu organisieren. Eine weitere Folge davon ist, dass viele Fluggesellschaften nicht oder nur unregelmäßig nach Israel fliegen. Die einzigen verlässlichen Verbindungen aus Europa sind derzeit israelische Fluggesellschaften; durch das knappe Angebot und die wenige Konkurrenz sind die Flüge teuer. Wenn man längerfristig, Wochen oder Monate im Voraus, einen Flug bucht, kann man durchaus auch bei anderen Gesellschaften fündig werden. Mit dem Risiko, kurzfristig ohne Flug dazustehen. Der Autor dieser Zeilen hat selbst schon mit einer namhaften deutschen Fluggesellschaft diese Erfahrung gemacht: Der Flug wird kurzfristig abgesagt, man wird auf wenige Tage später vertröstet. Dann wiederholt sich das gleiche. Das kann sich über Wochen hinziehen. Was bekommt man also in Jerusalem vom Krieg mit? Wenn man hier lebt und eine Arbeit hat, die nicht direkt von Pilgern und Touristen abhängt: so gut wie nichts. Ich erschrecke manchmal selber darüber: Ich lebe nur wenige Kilometer von einem grausamen Krieg entfernt und lebe ein „normales“ Alltagsleben. Und kann man das Heilige Land besuchen? Ja, kann man. Manche Orte, manche der Heiligen Stätten wird man nicht besuchen können: einige Orte in der Nähe der libanesischen Grenze oder im West-Jordan-Land. Dan, Banjas, Nablus oder Hebron sind sowieso nicht oft in Pilgerprogrammen. Die wenigen Pilger, die zur Zeit hierherkommen, bringen eine wichtige Botschaft: Wir haben euch nicht vergessen! IM LAND DES HERRN al-Ahli-al Arabi-Krankenhaus in Gaza vor (!) der israelischen Zerstörung: Behandlung eines Kleinkindes Graffiti des Künstlers Banksy unweit der Mauer in Betlehem
RkJQdWJsaXNoZXIy NDQ1NDk=