Im Land des Herrn | 78. Jahrgang | 2024 - 4

1/2025 35 Vor meinem Ordenseintritt stand für mich im Urlaub immer das Miteinander-unterwegssein im Vordergrund. Das einzige wirkliche Ziel, wo ich selber wirklich hinwollte, war das Heilige Land. Ich konnte während des Studiums in Innsbruck etwa 2 ½ Wochen mit einer kleinen Pilgergruppe dort verbringen. Diese Sehnsucht nach dem Heiligen Land begleitet mich also bereits seit 1993. Im Noviziat kam dann erstmals – eher allgemein – der Gedanke an einen Missionseinsatz in mir auf. Nach meinem Ordenseintritt durfte ich 2008 nochmals zu einem Brüdertreffen für junge Mitbrüder ins Heilige Land fliegen. – Damals hatte ich in San Salvatore/Jerusalem, wo wir zeitweise untergebracht waren, erstmals den Eindruck: „Das wird deine Heimat sein.“ (Einen ähnlichen Eindruck hatte ich 1995 im Kloster in Telfs.) Von da an war immer wieder in regelmäßigen Abständen der Gedanke an einen weiteren Aufenthalt im Heiligen Land in mir. Ich wusste nur nicht wie und wann, versuchte aber offen zu sein für das, was Gott da mit mir vorhat, und brachte alles auch in der Geistlichen Begleitung ins Gespräch. 2013 wollte ich schon einen Antrag an die Provinzleitung stellen, aber die personelle Situation in meiner Franziskanerprovinz ließ es zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu. Am Beginn des Jahres 2016 sprach ich bei meinem Visitationsgespräch mit P. Roger Marchal darüber. Er riet mir: „Gut prüfen, aber das Hl. Land braucht immer Brüder!“ Er schlug mir auch vor, für die Seelsorge an Pilgern und Einheimischen diverse Sprachen zu lernen, einen zweimonatigen Testaufenthalt zu machen und im Gespräch mit dem Provinzial und v. a. in der Geistlichen Begleitung weiteres abzuklären. So begann ich neben Englisch und Italienisch auch Arabisch und später noch Spanisch und Französisch (u. a. für Gruppen aus Afrika) zu lernen und suchte um einen „Testaufenthalt“ an, den ich dann von Jänner bis August 2019 in Nazaret machen konnte. Es gab nach meinem Testaufenthalt dann noch manche Verzögerung, aber schließlich entschied die Provinzleitung dann vor einem knappen Jahr, mich für einen – vorerst vierjährigen – Missionseinsatz ins Heilige Land zu entsenden. Dieses Mal bin ich in unserem Kloster in Getsemani. Ich habe mich schon gut in unsere siebenköpfige internationale Gemeinschaft eingelebt und habe wegen der fehlenden Pilger viel Zeit, meine Sprachkenntnisse zu vertiefen. Immer wieder ergeben sich beim „Dienst“ in der Basilika gute Gespräche, in denen ich versuche, Menschen für die Gnade dieses Ortes zu öffnen. Nachrichten aus dem Heiligen Land Nachrichten aus dem Heiligen Land

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