Im Land des Herrn | 78. Jahrgang | 2024 - 4

1/2025 37 Ökumenische Regelungen Ökumenische Regelungen Nach den pastoralen ökumenischen Richtlinien findet die Hochzeit immer in der Kirche und in der Gemeinde des Bräutigams statt. Wir leben in einer patriarchalen Gesellschaft, die von den Männern bestimmt wird. Die Braut tritt also in die Kirche ihres Mannes ein. Wie beim Status quo für das Heilige Land ist keine Wahl vorgesehen. Wenn eine orthodoxe Christin einen Katholiken heiratet, muss sie das Glaubensbekenntnis sprechen und ein Dokument unterschreiben. Damit eine Katholikin einen Orthodoxen heiraten darf, muss sie eine Genehmigung beim Bischof beantragen. Auch wenn eine solche Eheschließung für die katholische Kirche gültig ist, bleibt die Erlaubnis des Bischofs unerlässlich, damit sie rechtmäßig ist. Im Normalfall werden die Kinder in der Kirche des Vaters getauft. In der Praxis wird das aber nicht ganz so streng gehandhabt. Einige Frauen besuchen weiterhin die Kirche, in der sie getauft wurden, und wenn sie in ihrer Ehe eine starke Position haben, dürfen sie auch ihre Kinder mitnehmen. Dank solcher ökumenischen Absprachen werden gute Beziehungen unter den Christen gewährleistet. Vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil war es schrecklich. In den 50er-Jahren haben zwei meiner Cousinen in einer orthodoxen Kirche geheiratet. Sie wurden exkommuniziert und mein Vater weigerte sich, ihrer Hochzeit beizuwohnen. Heutzutage wird darüber nur müde gelächelt. Welche weiteren Entwicklungen in Bezug auf die Ehe konnten Sie beobachten? Früher heiratete ein Mann seine Cousine mütterlicher- oder väterlicherseits, damit das Erbe in Palästinensische Hochzeit © Elias Halabi

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