2/2025 13 der aufgraben. Einmal hatten seine Leute das Glück, beim Graben auf frisches Grundwasser zu stoßen. Doch machten ihnen andere Nomadengruppen das Recht auf das lebensnotwendige Wasser streitig. Isaak nannte daher den Brunnen „Esek“, d.h. Zank, und zog weiter. Darauf ließ er einen anderen graben, und auch um ihn stritten sich die Hirten. Da nannte Isaak diesen Brunnen „Sitna“, d.h. Streit, und verließ die ungastliche Gegend. – Isaak war ein nachgiebiger, friedlicher Mensch. Es lag ihm nicht, um seine Existenz zu kämpfen. Und schließlich wurde seine Friedfertigkeit belohnt. Er konnte endlich einen Brunnen graben, den er „Rehobot“ nannte, d.h. Weite, und er sagte: „Jetzt hat uns der Herr weiten Raum verschafft und wir sind im Land fruchtbar geworden“ (Gen 26,22). Isaak lebte jetzt wieder im Wesentlichen in seiner alten Heimat Beerscheba. Wie angesehen und mächtig er inzwischen geworden war, geht aus folgender Episode hervor: König Abimelech, der ihn vor kurzem des Landes verwiesen hatte, kam eines Tages mit zwei Vertrauten zu ihm, um mit ihm einen Nichtangriffspakt zu schließen. Der Vertreiber von gestern war zum Bittsteller von heute geworden, der einen so mächtigen Mann wie Isaak unter keinen Umständen zum Feind haben wollte. Isaak, friedfertig wie immer, willigte in den angebotenen Vertrag ein („Du wirst uns nichts Böses zufügen, wie auch wir dich nicht angetastet haben“). Durch ein religiöses Mahl am Abend und einen beiderseitigen Schwur am nächsten Morgen wurde der Vertrag besiegelt. – Interessant ist, was der fremde König bei dieser Gelegenheit mit Hochachtung von Isaak sagt: „Wir haben erkannt, dass Gott mit dir ist. Du bist nun einmal der Gesalbte des Herrn!“ – Und noch einmal kommt in unserem Text das Thema „Brunnen“ ins Spiel. Am Tag des Vertragsschlusses waren Isaaks Knechte beim BrunnenBrunnen am Stadttor Tell Beerscheba Ismael und Isaak Ismael und Isaak
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