2/2025 25 Tabgha Tabgha Straßenverlauf. Dies weckt die Erinnerung an die Berufung des Levi an der Zollstätte. Der Evangelist macht keine genaue Ortsangabe, außer dass Jesus von Kafarnaum aus hinaus an den See ging – Tabgha wird in antiken Quellen immer wieder zum Gebiet von Kafarnaum gerechnet: Jesus ging wieder hinaus an den See. Da kamen Scharen von Menschen zu ihm und er lehrte sie. Als er weiterging, sah er Levi, den Sohn des Alphäus, am Zoll sitzen und sagte zu ihm: Folge mir nach! Da stand Levi auf und folgte ihm nach. Und als Jesus in dessen Haus zu Tisch war, da waren viele Zöllner und Sünder zusammen mit ihm und seinen Jüngern zu Tisch; es waren nämlich viele, die ihm nachfolgten. Als die Schriftgelehrten der Pharisäer sahen, dass er mit Zöllnern und Sündern aß, sagten sie zu seinen Jüngern: Wie kann er zusammen mit Zöllnern und Sündern essen? Jesus hörte es und sagte zu ihnen: Nicht die Gesunden bedürfen des Arztes, sondern die Kranken. Ich bin nicht gekommen, um Gerechte zu rufen, sondern Sünder (Mk 2,13–17). Freilich konnte diese Zollstätte archäologisch nicht identifiziert werden. Es ist nicht einmal geklärt, ob sie an einer Straße oder am Hafen lag, ob also der Verkehr vom Nordufer des Sees nach Osten über eine Uferstraße lief (die Gegend um die Jordanmündung war damals sumpfig und nur schwer passierbar) oder auf dem Seeweg. Da die Brotvermehrungskirche von Besuchern sehr überlaufen ist, wurden für die Eucharistiefeier direkt am See drei Gottesdienstplätze eingerichtet, die von Pilgergruppen gern genutzt werden. Der erste wird auf Anregung des aus Südtirol stammenden Benediktiners Bargil Pixner (1921–2002) Dalmanuta genannt, in Anlehnung an das Markusevangelium (Mk 8,10), während die wirkliche Lage von Dalmanuta, wie gesagt, bis heute unbekannt ist. Die Primatskapelle Wenige hundert Meter vom benediktinischen Tabgha entfernt betreuen die Franziskaner einen baumreichen Garten, in welchem mehrere der Sieben Quellen anzutreffen sind. Betritt man das Grundstück von der Straße her, sieht man zur Rechten die Ruine einer antiken Zisterne, in einheimischer Tradition Tannur Ajjub, „HiobsOfen“, genannt. Zur Linken strömt eine der Quellen, deren Wasser früJesus mit dem Zöllner Levi, Darstellung in der griechisch-orthodoxen Kirche Kafarnaum
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