Franziskaner - Herbst 2023

41 FRANZISKANER 3|2023 In memoriam Als gebürtiger Oberschlesier – geboren am 3. März 1941 in Beuthen – kam Stefan Seibert nach der Abschiebung seiner Familie in Lintel/Wiedenbrück in Kontakt mit den Franziskanern. 1964 in die Sächsische Provinz eingetreten erfolgte 1968 die Feierliche Profess und 1970 die Priesterweihe. In Ottbergen, Berlin-Tempelhof, Hamburg, Bonn und Waren war er als Hausleiter (Guardian) für die Gemeinschaften verantwortlich. Insbesondere die Leitung des Franziskuskollegs und die Seelsorge für Studierende verschiedener Nationalitäten in Hamburg hat sein Leben bis in die letzten Jahre hinein geprägt. Er verstarb am 6. Mai 2023 im Alter von 82 Jahren in Füssen, wo er auch beigesetzt wurde. Über seinen Tod am 2. Mai 2023 hinaus erklingen seine volkstümlichen Lieder und Balladen, die er mit Flöte und Gitarre begleitete. In Wort, Schrift und Gesang stärkte Adolf Temme als Geistlicher Begleiter die Menschen nicht nur im Exerzitienhaus São Francisco in Teresina/Brasilien. Am 12. Juli 1940 in Bad Iburg-Glane geboren trat er mit 20 Jahren in den Franziskanerorden ein und wurde nach seiner Feierlichen Profess mit nur 24 Jahren nach Brasilien ausgesandt. Nach Beendigung des Theologiestudiums und der Priesterweihe arbeitete er in den Pfarreien von Teresina und Lago da Pedra. Hier unterstützte er die leidenden Familien in ihren Landkonflikten und sorgte im Katechetenseminar für die Ausbildung von Leitungskräften für die Basisgemeinden. Der Bruder des Volkes – Frei Adolfo – wurde 82 Jahre alt. Großkrotzenburg ohne Rhaban Daniel – eigentlich undenkbar. 53 seiner 92 Lebensjahre hat er seit 1970 an der Kreuzburg als Seelsorger verbracht. In seiner schlichten und bescheidenen Art war er ein wichtiger Ansprechpartner für die Gäste und mit der Übernahme vieler kleiner Aufgaben bis ins hohe Alter eine wichtige Stütze des Konvents. Am 11. Februar 1931 in Geisenheim/Rheingau geboren trat er 1952 in die damalige Ordensprovinz Thuringia ein und wirkte nach seiner Priesterweihe 1958 von 1962 bis 67 als Präfekt des Ordensinternats in Watersleyde (Niederlande) sowie drei Jahre als Kaplan und Missionsprokurator in Rastatt. Am 7. Juni verstorben fand Rhaban seine letzte Ruhestätte als großer Marienverehrer an seinem geliebten Wallfahrts- und Urlaubsort Marienthal/Rheingau. Als neuen Frühling in seinem Ordensleben beschrieb Johannes Uhlenbrock, am 14. Januar 1947 in Münster geboren, seinen Wechsel 1996 von Werl, wo er als Küster und Pförtner gearbeitet hatte, nach Berlin-Pankow. Die Tätigkeit in der dortigen Suppenküche sowie als Leiter der Hygienestation wurde zu seiner Lebensaufgabe. In seiner freundlichen, verbindlichen und zupackenden Art wurde er von den Gästen der Suppenküche, den Mitarbeiter:innen und den Mitbrüdern sehr geschätzt. Für sein großes Engagement erhielt er am 12. März 2002 die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Seit 2015 zeigten sich erste Anzeichen einer demenziellen Erkrankung, sodass er im November 2021 auf die Pflegestation im Bruder-Jordan-­ Altenzentrum in Dortmund wechselte, wo er am 1. Juni 2023 verstarb. Beigesetzt wurde er auf dem Dortmunder Ostenfriedhof. Stefan Federbusch OFM »Wenn ich drüben angekommen bin, werde ich weiterhin für euch alle umso intensiver beten.« Rhaban Daniel OFM

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