Willen nicht sein« Gerold König Einsatz für Frieden als ein zentrales Anliegen verstehen. Frieden als »Nachfolge unseres Herrn Jesus Christus« zu verstehen, und den Herausforderungen von internationalen Konflikten friedlich, ohne Waffengewalt, durch Verhandlungen und Diplomatie zu begegnen, ist im katholischen Kontext dennoch nicht selbstverständlich – angesichts der sehr unterschiedlichen Ursachen der zahlreichen gewaltsamen Konflikte, Kriege und Bürgerkriege weltweit aber auch nicht verwunderlich. Die katholischen Akteure der Friedensarbeit Bei der exemplarischen Vorstellung von kirchlichen Akteuren in Deutschland wird deutlich, wie unterschiedlich die Ansätze des Friedenshandelns sind: Die deutsche Kommission Justitia et Pax ist eine Kommission der Deutschen Bischofskonferenz. Sie versteht sich als Forum der katholischen Einrichtungen und Organisationen, die im Bereich der internationalen Verantwortung der Kirche in Deutschland tätig sind. Justitia et Pax stellt sich dabei auch ökonomischen und ökologischen Fragen, weil diese untrennbar mit den Fragen nach der Errichtung einer tragfähigen Weltfriedensordnung verbunden sind. Das Maximilian-Kolbe-Werk und die Maximilian-Kolbe-Stiftung unterstützen die Überlebenden deutscher Konzentrationslager in Mittel- und Osteuropa, laden sie als Zeitzeug:innen zu Veranstaltungen in Schulen ein und fördern durch ihre Erinnerungs- und Versöhnungsarbeit das Zusammenleben in einem friedlichen Europa. Auf ihre eigene Weise tragen auch die großen Hilfswerke wie Misereor, Missio, Renovabis, Adveniat, das Kindermissionswerk und agiamondo dazu bei, Friedensboten der deutschen katholischen Kirche in der Welt zu sein. Anfangs ging es oftmals um sogenannte Entwicklungshilfe. Heute sind alle Werke bemüht, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten und die Bedeutung von wirtschaftlicher Entwicklung, gerechter Teilhabe und einer intakten Umwelt für Frieden und Sicherheit aufzuzeigen. Durch ihr Engagement in fast allen Ländern der Welt kennen und benennen sie Konfliktherde und betreiben mit den Menschen vor Ort aktive Krisenprävention. Sie fördern aktiv den Aufbau von zivilgesellschaftlichen Strukturen, um die Erringung und Bewahrung von Demokratie und Rechtstaatlichkeit zu unterstützen. Durch ihre Informations- und Bildungsarbeit in Schulen, Pfarrgemeinden und kirchlichen Einrichtungen tragen die Werke zur Völkerverständigung bei und leisten wichtige Beiträge gegen jede Form von Ausgrenzung. Seit 1968 ist die in Rom gegründete Gemeinschaft Sant'- Egidio in über 70 Ländern – auch in Deutschland – aktiv. Sie setzt sich vor Ort für Arme und Ausgegrenzte ein, vermittelt aber auch in Absprache mit dem Vatikan in Bürgerkriegen und bei gewaltsamen Konflikten. Mit ihrem jährlichen »No War« und »Krieg löst keine Konflikte« steht auf den Schildern einer Ostermarsch-Teilnehmerin von pax christi, der internationalen katholischen Friedensbewegung LINKS © CHRISTOPH SCHMIDT – PICTURE.ALLIANCE.COM; RECHTS © ADOBE FIREFLY – KI GENERATED
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