Franziskaner - Frühling 2024

32 FRANZISKANER 1|2024 Franziskuskreis in Attendorn Als die Franziskaner 1998 ihre Niederlassung in Attendorn aufgaben, entschlossen sich mehrere Menschen aus dem Umfeld der Brüder, eine franziskanisch ausgerichtete Gruppe zu gründen. Sie wollten ihre spirituelle Heimat nicht verlieren und den franziskanischen Geist vor Ort am Leben erhalten. Ähnlich wie in dem Städtchen im südlichen Sauerland haben sich in vergleichbaren Situationen auch an anderen Orten Menschen zusammengefunden. Nicht alle von Franziskus und Klara inspirierte Gruppen blieben lange bestehen. Was braucht es, um längerfristig gemeinsam auf dem Weg zu bleiben, so wie der Franziskuskreis, der im vergangenen Jahr sein 25-jähriges Bestehen mit zahlreichen Veranstaltungen feiern konnte? Die Frage nach einem Erfolgsrezept für franziskanische Gruppen ruft im Franziskuskreis spontanes Gelächter hervor. »Nein, Patentrezepte gibt es nicht!« Dem Wunsch der Redaktion, mehr über die Gruppe zu erfahren, kommen einige der Mitglieder trotzdem gerne nach. In einem Seminarraum im Parterre des Franziskanerhofs, der früher vermutlich eine der Werkstätten des ehemaligen Klosters war, sitzen wir bei Kaffee und Kuchen zusammen. In den Räumen des Klosters ist nach Umbau und Erweiterung eine Senioreneinrichtung der Gemeinnützigen Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe entstanden. »Es ist schön, immer mal wieder hier im Kloster zu sein, aber wir treffen uns auch an anderen Orten«, erzählt Angela Selter. Thomas Ludwig, Seelsorger und Leiter der Einrichtung, freut sich über die Anwesenheit der Gruppe im Haus. »Ich bin sehr dankbar für franziskanische Impulse und froh, franziskanisch inspirierte Menschen zu treffen.« Die Wortgottesdienste des Franziskuskreises in der Adventszeit im Franziskanerhof haben ihm imponiert und wurden auch von den Bewohnerinnen und Bewohnern gerne wahrgenommen. »Da es keine klar umrissene ›Mitgliedschaft‹ bei uns gibt, gehören die dazu, die kommen. Den Kern bilden etwa 20 Leute, doch wir sind ein offener, ein einladender Kreis. So wie Franziskus an Bruder Leo schrieb: ›Wenn es dir guttut, dann komm.‹ Unser Kreis zieht deutlich weitere Kreise«, beschreibt Thomas Griese das Selbstverständnis der Gruppe. »Mittlerweile kommen auch Menschen von weiter weg zu unseren Veranstaltungen einfach dazu, so wie bei der Assisifahrt im letzten Jahr oder zu den spirituellen Wochenenden.« 25 Jahre sind eine lange Zeit; da verändert sich manches. Der Kern derjenigen, die sich seinerzeit gemeinsam auf den Weg machten, ist aber noch immer miteinander unterwegs. Etliche aus der Gründungsgruppe sitzen bei unserem Treffen mit am Tisch. »Wir haben in all den Jahren allerdings Kerstin Meinhardt Heute franziskanisch

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