Franziskaner - Frühling 2024

43 FRANZISKANER 1|2024 Auf unterschiedliche Weise franziskanisch unterwegs: als Seelsorger und Pilgerführer, als Koch und Pförtner, als Pflasterer und Handwerker, als Auslandsseelsorger und Ökonom. Dafür stehen die vier Brüder, die im Dezember 2023 und Februar 2024 ihren irdischen Pilgerweg vollendet haben. Als Pilgerführer hat er vielen Einblicke ins Heilige Land gewährt und als Seelsorger zahlreiche Menschen im Glauben begleitet: Am 3. Dezember 2023 verstarb in Rüdesheim Hartwig Huckle im Alter von 86 Jahren. In Dürnau am Fuße der Schwäbischen Alb geboren trat er 1956 in Salmünster in die Franziskanerprovinz Thuringia ein. 1963 zum Priester geweiht arbeitete er in den Pfarreien Mannheim, Freiburg und Stuttgart, in der Wallfahrtsseelsorge in Bornhofen (Loreley) und als Krankenhausseelsorger in Rottweil. Von 1994 bis 2010 lebte er im Heiligen Land in Jerusalem, Tabgha und auf dem Berg Nebo. Seit 2011 war er als Seelsorger in Marienthal (Rheingau) eingesetzt. Auf seinen ausdrücklichen Wunsch hin wurde er in seiner Heimat in Dürnau beigesetzt. Als Steinsetzer hat er vielen den Weg geebnet: Am 12. Dezember 2023 verstarb in Fulda Michael Seidl kurz vor Erreichen seines 85. Geburtstags. 1938 in Lauterbach im Sudetenland geboren trat er 1967 in Dingelstädt (Eichsfeld) in den Franziskanerorden ein. Bis 1991 war Halberstadt für den handwerklich geschickten Bruder Lebens- und Wirkungsort. Als weitere Stationen folgten Dingelstädt, Warendorf und Werl. 2016 zog er zurück nach Halberstadt bis zur Auflösung des Klosters im Sommer 2020. Zwei Jahre konnte er noch in Halle verbringen, bevor sich sein Gesundheitszustand verschlechterte und er Ende 2022 in die Seniorenkommunität im Theresienheim umziehen musste. In Fulda fand er auch seine letzte Ruhestätte. Als Auslandsseelsorger hat er vielen Heimat auch in der Fremde geboten: Am 13. Februar 2024 verstarb in Fulda Bertold Türffs im Alter von 88 Jahren. Geboren in Berlin trat er 1968 als Diplom-Kaufmann in die Bayerische Provinz ein. Er war als Seelsorger in Kairo und Alexandrien (Ägypten), in Khartum (Sudan), in Damaskus (Syrien), in Jerusalem (Israel) und auf Rhodos (Griechenland) tätig. Dabei kamen ihm seine Sprachkenntnisse in Italienisch, Englisch, Arabisch, Hebräisch und Neugriechisch zugute. Ab 1995 arbeitete er zehn Jahre in der Provinzökonomie, dann als Wallfahrtsseelsorger in Dettelbach und auf dem Kreuzberg. 2018 zog er in die Seniorenkommunität in Fulda, wo er auch beigesetzt wurde. Als Koch hat er viele auf den Geschmack gebracht und vielen als Pförtner Türen geöffnet: Am 5. Dezember 2023 verstarb in Fulda Oswald Winkler im Alter von 92 Jahren. Geboren in Woppendorf (Oberpfalz) wurde er 1952 in Dietfurt in die Bayerische Provinz aufgenommen. Seinen Dienst hat er in Miltenberg, Eggenfelden, Grafrath, Freystadt und im Kloster Altstadt bei Hammelburg geleistet. Gern erzählte er über die besondere Zeit der Jahre 1960–68 im Dienst des Generalministers in Grottaferrata (bei Rom). Weitere Stationen als Koch, Pförtner und Sakristan waren Füssen, Freystadt, Kreuzberg (Rhön) und wieder Füssen. Beigesetzt wurde er in Fulda. Stefan Federbusch OFM

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