Franziskaner - Herbst 2024

38 FRANZISKANER 3|2024 Ein guter Weg zur Verständigung Erfahrungen mit dem Franziskanischen Freiwilligendienst Bitte stellt euch und das Projekt, in dem ihr lebt und mitarbeitet, kurz vor. Nika: Ich habe letztes Jahr mein Abi gemacht. Ich wollte danach etwas Neues sehen und ein Projekt unterstützen, was ich vorher noch nicht kannte. Daher habe ich mich entschieden, nach Albanien zu gehen, ohne wirklich viel über das Land oder die Einsatzstelle im Detail zu wissen. Jetzt bin ich seit zwei Monaten hier und wohne in einem kleinen Ort am Stadtrand von Vlora mit drei franziskanischen Ordensschwestern aus Italien zusammen, die eine Nachmittagsbetreuung für Kinder anbieten. Die Kinder sind zwischen fünf und 15 Jahre alt und kommen jeden Nachmittag für zwei Stunden nach der Schule zu uns. In den Sommerferien werden sie auch vormittags hier sein, so wie man es auch von einem Hort bei uns in Deutschland kennt. Vormittags fahre ich oft mit in eine Suppenküche in Vlora, in der für bedürftige Menschen aus der Stadt Essen ausgegeben wird. Dort kochen wir für circa 40 bis 50 Personen. Die Suppenküche hat dreimal die Woche geöffnet, und an Tagen, an denen geschlossen ist, begleite ich die Schwester, die die Suppenküche betreibt, manchmal, um die Menschen zu Hause zu besuchen. Wir bringen Essen und Einkäufe vorbei und reden viel mit ihnen – einfach damit sie ein wenig Zuwendung und Abwechselung in ihrem Alltag erfahren. Jakob: Ich wollte nach meinem Bachelor in Sozialer Arbeit eine Auslandserfahrung machen. Ich habe mich deswegen entschieden, einen Freiwilligendienst anzutreten. Jetzt bin ich hier in Bilbao, im Baskenland. Ich arbeite für die Organisation BIZITEGI, die sich für verschiedene Personengruppen einsetzt, unter anderem für Menschen mit Migrationshintergrund oder Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen. Aber auch Obdachlosigkeit spielt eine Rolle. Ich wechsle viel zwischen den verschiedenen Zentren hin und her und unterstütze dort die Sozialarbeiterinnen bei allem, was gerade so anfällt. Die ersten Einsatzkräfte des neu gegründeten Freiwilligendienst der Deutschen Franziskanerprovinz sind bereits seit einigen Monaten an ihren jeweiligen Einsatzorten. Das erste Zwischenauswertungsseminar (siehe Bild oben ) hat stattgefunden. Wir wollen von Nika Scheibenstock, Marie Demmler und Jakob Selle hören, wie sie diese intensive Zeit erleben. I nterview: Anna Lea Meinhardt © FRANZISKANISCHER FREIWILLIGENDIENST – FRANZISKANISCH EUROPÄISCHE ERFAHRUNGEN UND PRIVAT

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