41 FRANZISKANER 3|2024 In memoriam »Gott hat ihn vom Pflug weggeholt wie den Propheten Elischa!« franziskaner aktuell WEITERE INFORMATIONEN ▶▶ WWW.FRANZISKANER.DE An diesen Ausspruch seines Heimatpfarrers anlässlich seines Ordenseintritts erinnerte sich Damasus Molz gerne, der am 29. Juli 2024 im Theresienheim in Fulda im Alter von 92 Jahren verstorben ist. Denn eigentlich wollte er Landwirt werden und den Hof seiner Großeltern übernehmen. Doch der in Buchenbach geborene Südschwarzwälder entschied sich nach einer Volksmission durch die Franziskaner, das Spätberufenenseminar in Hadamar zu besuchen. Dort legte er 1956 das Abitur ab und begann anschließend mit dem Noviziat in Salmünster. 1962 zum Priester geweiht wirkte er als Krankenhaus- und Wallfahrtsseelsorger in Gorheim, Ulm, Rastatt, Bornhofen, Marienthal,Wangen und Fulda. 2016 gehörte er zur ersten Gruppe der Brüder, die in die neu errichtete Seniorenkommunität ins Theresienheim einzog. Endgültig vom Pflug des seelsorglichen Einsatzes weggeholt wurde nun für ihn am 5. August 2024 das Requiem in der Klosterkirche gefeiert. 100 Jahre alt zu werden, ist ein Privileg und eine Gnade, die nur wenigen vergönnt ist. Zumal wenn sie verbunden ist mit geistiger Fitness. Noch bis wenige Jahre vor seinem Tod hat Dominikus Bauer, der am 20. Juli 2024 als Provinzsenior in Japan verstorben ist, handschriftliche Weihnachtsbriefe verfasst. 1923 in Ziegenhain (heute Schwalmstadt) geboren trat er 1948 in die damalige Thüringische Franziskanerprovinz ein. Zwei Jahre nach seiner Priesterweihe wurde er 1956 nach Japan entsandt, wo er hauptsächlich in der Pfarrseelsorge eingesetzt war. Von 1973 bis 1976 und von 1979 bis 1983 war er in der Leitung der damaligen Kustodie von Asahigawa tätig. Als sich die verschiedenen Missionskustodien in Japan zur Japanischen Provinz zusammenschlossen, blieb Dominikus Mitglied der Thuringia, arbeitete jedoch in der neuen Provinz weiter, bis er 2014 in das Altenheim in Asahigawa umzog. Nach 100 Lebensjahren, 76 Ordensjahren und 68 Jahren in der Japanmission gab er im Vertrauen auf die Güte des Herrn sein Leben in die Hand seines Schöpfers zurück. Abschied der Franziskaner vom Engelberg Viele Gläubige und Freunde des Engelbergs nahmen am 28. Juli mit einem Festgottesdienst Abschied von den Franziskanern. Fast 400 Jahre haben Brüder in den Gemeinschaften des heiligen Franziskus die Wallfahrt betreut, zunächst die Kapuziner, seit 196 Jahren die Franziskaner. Rund 40 Wallfahrten sind pro Jahr zu verzeichnen, manche aus der Nähe, andere gar von Köln aus als Durchgangsstation nach Walldürn. Zwei Brüder hielten am Ende die Stellung, und was bleibt ist eine Schenke. Es ergäbe sich eine Akzentverschiebung, so Ortsbürgermeister Gernot Winter. Standen bislang die Franziskaner sowohl für Seelsorge wie für leibliches Wohl, bleibt nun allein die Franziskaner Klosterbetriebe GmbH mit dem Betrieb der Klosterschenke vor Ort. Ab 1. November werden die Oblaten des heiligen Josef in das Kloster einziehen und die Wallfahrtsseelsorge übernehmen. 100 Jahre Franziskanerkloster Halle (Saale) Die Pfarrgemeinde St. Franziskus feierte vom 15. bis 18. August das 100-jährige Jubiläum der Weihe von Kloster und Bethaus in Halle. Die gut besuchte Veranstaltungsreihe startete mit einem geschichtlichen Rückblick auf der Grundlage der sehr gut geführten Chronik: Alles fing mit einer Volksmission der Brüder aus Paderborn im Jahr 1920 an. Während zuerst die Errichtung eines Wohnheims für junge Männer in Ausbildung geplant war, entstand schließlich ein Kloster mit großem Betsaal. Am zweiten Abend referierte Damian Bieger OFM zum Thema »Die Spiritualität der Franziskaner in der Seelsorge« und zeichnete die speziellen franziskanischen Zugänge und ihre Veränderungen nach. Den Abschluss bildete ein Feierliches Hochamt mit Diözesanbischof Dr. Gerhard Feige und Provinzial Markus Fuhrmann OFM. Die Feierlichkeiten endeten mit einem Empfang – franziskanisch bescheiden mit kleinen Häppchen – im alten Betsaal, dem heutigen Pfarrsaal.
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