28 FRANZISKANER 1|2025 Solidarität mit Frauen in Not Gewalt gegen Frauen, damit sind die Sozialarbeiterinnen der Frauenrechtsorganisation SOLWODI tagtäglich konfrontiert. Der gemeinnützige Verein wurde 1985 von der katholischen Ordensschwester Lea Ackermann in Kenia gegründet, um Frauen aus der Armutsprostitution zu helfen. Daher der englische Name: SOLWODI steht für SOLidarity with WOmen in DIstress (Solidarität mit Frauen in Not). Nach Deutschland zurückgekehrt, sah Schwester Lea, dass auch hier viele Frauen von Not und Gewalt betroffen waren, und so rief die tatkräftige Ordensfrau 1987 SOLWODI in Deutschland ins Leben. Schnell entstanden die ersten Fachberatungsstellen. Heute betreut SOLWODI in 18 Städten bundesweit jährlich über 2.000 Klientinnen aus mehr als 100 Ländern. Darunter sind Betroffene von Menschenhandel und Zwangsprostitution, aber auch Frauen und Mädchen, die von Zwangsverheiratung oder sogenannter Ehrgewalt bedroht sind. Der Fokus liegt auf Frauen mit Migrations- oder Fluchtgeschichte. Für sie ist es besonders schwer, Zugang zu Unterstützung zu finden, wenn sie die Sprache nicht sprechen und ihre Rechte nicht kennen, wenn ihnen die Behörden und gesellschaftlichen Strukturen nicht vertraut sind. Oft fühlen sie sich allein und schutzlos im fremden Land. Was bedeutet Hilfe konkret? Wie kann ich der Gewaltsituation entkommen? Wer erklärt mir den Behördenbrief, oder was muss ich tun, damit mein Aufenthalt gesichert ist? Wie erhalte ich medizinische Hilfe, wenn ich keine Krankenversicherung habe? Was passiert mit meinen Kindern? Diese und viele andere Fragen klären die SOLWODI-Sozialarbeiterinnen tagtäglich mit den Frauen, Maria Decker SOLWODI SYMBOLBILD © CHRISTOPH LODEWICK FÜR SOLWODI Gewalt gegen Frauen geht gar nicht Diesem Satz würden die meisten Personen zustimmen. Dennoch erleben Frauen Gewalt und Ausbeutung in vielfacher Weise – auch in Deutschland. Der Weltfrauentag am 8. März ist ein passendes Datum, um sich dieser Thematik anzunähern. Wir haben deshalb die Vorsitzende der Frauenrechtsorganisation SOLWODI Dr. Maria Decker gebeten, die Arbeit ihrer Organisation vorzustellen.
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