Franziskaner - Sommer 2025

Liebe Leserin, lieber Leser, Gott ist uns Christinnen und Christen abhandengekommen. Sagen wir. Spüren wir. In unserer Zeit, in unserer Gesellschaft, ja selbst in unserer Kirche bisweilen: Gott verdunstet. Ist Gott nur noch ein Nebelbegri¯? Eine Chi¯re für alte Bilder? Können wir mit der Bezeichnung GOTT noch etwas anfangen? Ist sein Name nicht vielfach abgegri¯en, entleert? Wer ist dieser Gott? Ich denke, auch heute gibt es viele Menschen, die – glaubend oder suchend oder stammelnd – auf der Suche sind nach diesem Gott, von dem so viel verheißen ist, der sich uns aber immer wieder entzieht. Dennoch: Gott ist präsent. In unserer Sprache. In unserer Welt. Auch in Sätzen, wo er gar nichts zu suchen hat. Dabei wird er seines Geheimnisses beraubt, wenn wir seinen Namen in unserer Alltagssprache benutzen. In dieser Ausgabe möchte ich drei unterschiedliche Zugangsweisen zum Thema »Gott und die Welt« anbieten: einen Text von Fridolin Stier, einen von Pierre Teilhard de Chardin und einen Auszug aus dem bemerkenswerten Buch von Primo Levi: »Ist das ein Mensch?« Ich wünsche Ihnen, dass Sie über diese Texte Zugang finden zu diesem Gott, in dessen Namen immer beides mitschwingt: die Zuwendung zu uns Menschen und die Unverfügbarkeit seiner Göttlichkeit. Ihr Andreas Brands OFM Über Gott und die Welt Sommer 2025| Der franziskanische Wegbegleiter Geistlicher Wegbegleiter im Jahr 2025

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