Franziskaner - Sommer 2025

33 FRANZISKANER 2|2025 Krieg im Ostkongo Gekommen, um zu bleiben Zu Beginn des Jahres haben die M23-Rebellen im Osten der Demokratischen Republik Kongo die beiden Millionenstädte Goma und Bukavu entlang der Grenze zu Ruanda eingenommen. Sie haben eine Parallelregierung und -verwaltung eingesetzt und errichten einen Staat im Staat. Wo liegen die Ursachen für diesen endlosen Krieg in der DR Kongo? Simone Schlindwein Der rote Teppich ist ausgerollt in Ostkongos Millionenstadt Goma. Die neuen Herrscher, die Rebellen der M23 (Bewegung des 23. März), kommen in Geländewagen angebraust. Rundherum halten schwer bewaffnete Kämpfer Wache. Fast die ganze Rebellenführung hat sich an diesem Morgen vor einer Bankfiliale im Stadtzentrum von Goma eingefunden, der Hauptstadt der Provinz Nord-Kivu im Osten der DR Kongo. Festzelte wurden errichtet und eine Bühne mit einem Rednerpult aufgebaut. Es ist ein wichtiger Tag für die M23. Denn seitdem die Rebellen Ende Januar dieses Jahres mit Unterstützung des Nachbarlandes Ruanda die wichtige Handelsstadt eroberten und dort ihre Führung installierten, sind alle Banken auf Anweisung der kongolesischen Regierung in der fernen Hauptstadt Kinshasa geschlossen und die Konten eingefroren worden. Seitdem liegt die Wirtschaft am Boden. Die Wiedereröffnung der ersten Bankfiliale ist ein Meilenstein, um die Geldflüsse wieder in Gang zu bringen. Die sonst so geschäftige Handelsstadt wirkt wie ausgestorben. Nur wenige Läden, Hotels und Restaurants haben geöffnet. Die Hoftore zu den zahlreichen Handelsfirmen, hinter denen für den Export bestimmte Rohstoffe wie Zink und Coltan für die Handyproduktion gelagert werden, sind verriegelt. Selbst auf dem Markt, wo sonst Obst und Gemüse aus dem fruchtbaren Umland angeboten werden, herrscht gähnende FLIEHENDE MENSCHEN © SIMONE SCHLINDWEIN

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