12 FRANZISKANER 4|2025 Και εις ένα Κύριον Und an den einen Herrn Jesus Christus Interview: Andreas Brands OFM Bearbeitung: Maximilian Feigl »Für viele spielt die Gottes Vor 1.700 Jahren formulierte das Konzil von Nicäa das Bekenntnis, das bis heute die Grundlage des christlichen Glaubens bildet. Doch was bedeutet dieses Bekenntnis heute – in einer Zeit, in der für viele die Gottesfrage keine Rolle mehr spielt? Der Theologe Jan Loffeld, Professor für Pastoraltheologie an der Universität Tilburg, spricht über die bleibende Bedeutung von Nicäa, über den Verlust religiöser Selbstverständlichkeit und über neue spirituelle Suchbewegungen jenseits klassischer Kirchenstrukturen. Ein Gespräch über Gott, Glaube und die Herausforderungen einer Pastoral in einer Zeit, in der immer mehr Menschen die Frage nach Gott egal ist. Herr Loffeld, wir feiern gerade das 1700- jährige Jubiläum des Konzils von Nicäa. Was steht für Sie im Mittelpunkt der Erinnerung? Man kann das Konzil natürlich im historischen Kontext sehen und sich auf die politischen Implikationen nach der konstantinischen Wende konzentrieren, wie etwa die Bedeutung eines geeinten Christentums für den Kaiser. Oder man sieht sich die philosophischen Themen des Konzils genauer an, also die Frage nach den Wesensbestimmungen oder den Personenbegriffen. Im Mittelpunkt der Erinnerung steht aber, würde ich sagen, das allen großen christlichen Kirchen gemeinsame Bekenntnis – auch wenn diese sich später auseinanderentwickelt haben. Aber all diese Christinnen und Christen glauben an Gott in Jesus Christus. Also an Gott, der in Menschengestalt, also als Jesus Christus, von sich erzählt hat. Und genau das sollten wir in den Vordergrund stellen. Denn heute stehen wir vor der Herausforderung, dass die Gottessohnschaft Jesu für die meisten Menschen keine Lebensrelevanz mehr hat. Die Taufe Christi von Andrea del Verrocchio und Leonardo da Vinci: Die Hände Gottes und die Taube als Symbol des Heiligen Geistes symbolisieren gemeinsam mit Jesus die Dreifaltigkeit DER TRAUM VON PAPST INNOZENZ III. © GIOTTO DI BONDONE
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