38 FRANZISKANER 4|2025 Bruder Rangel Geerman ist als Klosterkoch vielen unserer Leserinnen und Leser bekannt durch seine Rezepte aus »Bruder Rangel kocht«. Seit vielen Jahren schreibt er für jede Ausgabe ein leckeres Rezept. Darin verknüpft er seine Kreativität als Koch mit seiner Spiritualität als Franziskaner. Bruder Rangel wurde in Oranjestad, im Süden Arubas, geboren. Aruba ist eine Insel vor der Küste Venezuelas im Karibischen Meer. Seine Muttersprache ist Papiamento. Diese Sprache entstand im 17. Jahrhundert in der Südsee, als dort viele Kulturen aufeinandertrafen, und besteht größtenteils aus Spanisch, Englisch und Niederländisch. Dadurch fiel es Rangel in der Schule später leicht, diese Sprachen als Fremdsprachen zu erlernen. Bruder Rangels Vorfahren stammen aus Münster in Deutschland. Daher auch der Familienname Geerman, den sie in der Karibik annahmen, nachdem sie 1725 über die Niederlande nach Aruba ausgewandert waren. Als Junge war Rangel in der katholischen Jugend engagiert. Seine Familie hatte eine gute Beziehung zur örtlichen Kirchengemeinde, war aber nicht übertrieben fromm. Dass er selbst einmal ein Leben im Dienst Gottes leben würde, war für ihn damals aber noch undenkbar, denn sein Traum war es, einmal in einem Reisebüro zu arbeiten und eine große Familie zu gründen. Der 18-jährige Rangel absolvierte gerade eine Ausbildung zum Kaufmann, als er die Franziskaner in Aruba kennenlernte. Er erinnert sich noch, wie ihn ihre Aufmerksamkeit für die Menschen und ihre zurückhaltende Einfachheit faszinierten. Die Schöpfungsspiritualität des heiligen Franziskus sprach ihn im Herzen an – und zum ersten Mal spürte er die Nähe Gottes. Er nahm daraufhin Briefkontakt mit Bruder Eugene in Leiden in den Niederlanden auf. Dieser war damals für die Berufepastoral zuständig, also für die geistliche Begleitung von Menschen mit Interesse an einem kirchlichen Beruf. Und da Aruba als Teil des Königreichs der Niederlande zur niederländischen Provinz gehört, war er genau der Richtige, um Rangels Fragen zu beantworten. Seine Begeisterung für den heiligen Franziskus blieb seinen Freunden nicht verborgen. Sie waren es, die ihn letztendlich ermutigten, seinem Herzen zu trauen und den Schritt in den Orden zu wagen. So kam Rangel dann 1996 nach Europa in die Niederlande und begann dort 1997 das Noviziat in Eindhoven. Er fühlte sich von Anfang an am richtigen Platz in der Bruderschaft. Hier wollte er sein. Die Brüder hatten schon während der Grundausbildung zum Ordensmann Von Aruba nach s’Hertogenbosch Die Geschichte von Rangel Geerman OFM Natanael Ganter OFM Bruder Rangel (rechts) mit Bruder Giovanni in der Küche im niederländischen Kloster Megen. Die Brüder lieben seine kreativen Kochideen.
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