42 FRANZISKANER 4|2025 In memoriam Theofried Baumeister wurde am 3. April 1941 in Recklinghausen geboren. 1960 trat er in Rietberg in die Sächsische Franziskanerprovinz ein und wurde 1966 zum Priester geweiht. Nach Promotion und Habilitation erhielt er 1976 den Ruf auf den Lehrstuhl für Alte Kirchengeschichte, Patrologie und Christliche Archäologie an der Universität Mainz. Als Forscher veröffentlichte er bedeutende Beiträge zur Frömmigkeitsgeschichte der Alten Kirche (Martyrium, Hagiographie, Heiligenverehrung), zur Kirchengeschichte des Niltals (Ägypten und Nubien), zur Koptologie, zur Gnosis-Forschung sowie zur Religionsgeschichte der Antike. Zudem wirkte er an der Herausgabe der franziskanischen Zeitschrift Wissenschaft und Weisheit sowie der Reihe Franziskanische Forschungen mit. Die letzten Jahre verbrachte er in einem Pflegeheim in Lampertheim. Während eines Krankenhausaufenthaltes verstarb er dort am 4. September 2025 im St.-Marien-Hospital. Theofried Baumeister bleibt uns in Erinnerung als ein liebenswürdiger, besonnener und kluger Mitbruder, der ein feines Gespür für klassische Kunst und Freude an Bildungsreisen hatte. Karl Stahlberger erblickte am 1. Juni 1937 in Rastatt das Licht der Welt. Der gelernte Dreher trat 1963 in die Thüringische Franziskanerprovinz ein und wurde 1969 zum Priester geweiht. Er war zunächst als Präfekt in Hadamar und in Großkrotzenburg sowie als Kaplan in Rastatt eingesetzt, ab 1979 als Guardian im Weggenthal und ab 1985 in Freiburg. Als Pfarrer in der Gemeindeseelsorge wirkte er von 1988 bis 1998 in Rastatt und anschließend bis 2010 in Mannheim. 2019 zog er nach Großkrotzenburg, bis sein Gesundheitszustand einen Wechsel in die Seniorenkommunität im Theresienheim in Fulda nahelegte, wo er die letzten eineinhalb Jahre seines Lebens gut verbringen durfte. In seiner Freizeit praktizierte er lange Zeit gerne Tai-Chi oder unternahm Ausflüge in die nähere Umgebung. Karl Stahlberger war ein ausgesprochen geselliger und kommunikativer Mensch, der schnell und unkompliziert mit vielen – auch fremden – Menschen in Kontakt kam. Der Künstler Bert Gerresheim starb am 17. Juli 2025 im Alter von 89 Jahren in seiner Heimatstadt Düsseldorf. 1935 geboren wirkte er bis 1990 als Lehrer für Deutsch und Kunst an einem Düsseldorfer Gymnasium. Parallel dazu war er als Künstler tätig. Sein Schaffen entstammte auch religiöser Inspiration. Er war über Jahrzehnte Mitglied des Ordo Franciscanus Saecularis, des sogenannten weltlichen Dritten Ordens des heiligen Franziskus. Eines seiner Spätwerke ist die Skulptur zu »Bruder Tod«, der letzten Strophe des »Sonnengesangs« und letzten Station des Franziskuswegs im Marienwallfahrtsort Werl. »Was das Leben, was der Tod und was Erfolg ist, weiß ich nicht«, sagte der Bildhauer selbst vor einigen Jahren in einem Interview. Den Tod betrachte er als Bruder. Doch mit gefalteten Händen wolle er nicht beerdigt werden: »Meine Arme sollen neben dem Körper liegen. Ich will doch in einem anderen Leben weiter arbeiten können«, so Gerresheim damals. Stefan Federbusch OFM Wir verkünden nicht uns selbst, sondern Christus Jesus als den Herrn. Wir selbst aber sind Eure Diener im Auftrag Jesu. 2 Korinther 4,5 – Primizspruch von Karl Stahlberger THEODOR BAUMEISTER © UNI MAINZ, KATHARINA PULTAR
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