Franziskaner Mission 1 | 2025

Ernährungsberatung für werdende Mütter Trost und Zuversicht Inmitten dieser herausfordernden Situation steht unser franziskanisches Krankenhaus San Pedro in Antigua als ein Ort der Hoffnung. In dem großen Krankenhaus mit 30 Medizinern und 68 Fachangestellten im Pflegebereich wurden allein im Jahr 2024 4.900 Operationen durchgeführt. Auch einige Gruppen internationaler freiwilliger Ärzte unterstützen uns. Ein Teil dieses Krankenhauses ist die Abteilung für Frauengesundheit und Geburten. Mit großem Engagement setzt sich dort unser Team für die Gesundheit von Müttern und Kindern ein. Unsere Krankenschwestern, Pfleger und Ärzte kümmern sich hingebungsvoll um jede werdende Mutter, die durch die Tür unseres Krankenhauses tritt. Jede Frau, die hierherkommt, trägt ihre eigene Geschichte und oft auch große Sorgen mit sich. Unser Ziel ist es, ihnen nicht nur medizinische Hilfe zu geben, sondern auch Trost und Zuversicht. Das Krankenhaus bietet umfangreiche Vorsorgeuntersuchungen, Geburtsbegleitung und Nachversorgung für die Frauen an. Ein besonderer Fokus liegt auf der Prävention von Krankheiten wie Bluthochdruck und Schwangerschaftsdiabetes, die häufig zu Komplikationen führen. Wir wissen, dass medizinische Versorgung weit mehr bedeutet als reine Behandlung. Es geht um Aufklärung, Bildung und die Stärkung der Frauen. Regelmäßig werden Workshops angeboten, in denen die Frauen lernen, wie sie sich selbst und ihre Babys bestmöglich versorgen können. Eine Frau, Victoria, 25 Jahre alt und bereits Mutter von zwei Kindern, wird gerade während ihrer dritten Schwangerschaft intensiv betreut. Sie erinnert sich an ihre erste Geburt: »Ich war erst 17 Jahre alt und hatte Angst, weil ich nicht wusste, was auf mich zukommt. Es gab niemanden, der mir erklärte, was passiert. Erst hier habe ich gelernt, wie ich auf mich achten muss. Die Schwestern und Ärzte haben mir immer zugehört und mich ermutigt.« Ein Weg der Hoffnung Aber trotz unseres Angebots der Gesundheitsvorsorge im Krankenhaus gibt es andere Schwierigkeiten in Guatemala, auf die wir kaum Einfluss haben: In den weiten Hügelketten und tiefen Wäldern ist der Weg zur medizinischen Versorgung oft beschwerlich. Viele Frauen können das Krankenhaus nur mit viel Aufwand erreichen. Fehlende Straßen und unzulängliche öffentliche Verkehrsmittel erschweren den Zugang zu medizinischen Einrichtungen erheblich. Hier versuchen wir durch Druck auf die lokalen Behörden, die Situation zu verbessern. Auch die Aufklärung spielt eine zentrale Rolle. In den Dörfern des Hochlands sind viele Frauen noch immer wenig über die Risiken einer Schwangerschaft informiert. Wir Franziskaner organisieren mobile Gesundheitsdienste, die in die entlegensten Gebiete fahren, um dort Vorsorgeuntersuchungen durchzuführen und Aufklärungsarbeit zu leisten. Die Arbeit im Krankenhaus San Pedro zeigt, dass Veränderung möglich ist – auch in einem Land wie Guatemala, das mit großen sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen kämpft. Natürlich ist die medizinische Versorgung wichtig und lebensnotwendig, aber genauso auch Hoffnung, Menschlichkeit und Glaube. Der Autor Jesús Gómez ist Franziskaner und Leiter des Krankenhauses San Pedro in Antigua, Guatemala. Übersetzung aus dem Spanischen: Pia Wohlgemuth Vorbereitungen für einen Kaiserschnitt 27

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