Franziskaner Mission 1 | 2025

Um die Behandlungsräume zu entlasten, bekommen die kleinen Patienten ihre Impfung im Freien. Gesundheit für Mütter Die Müttersterblichkeit sank von 336 Todesfällen pro 100.000 Lebendgeburten im Jahr 2016 auf 189 im Jahr 2022 – so die Daten des Gesundheitsministeriums in Uganda für das ganze Land. Wir leisten täglich einen wichtigen Beitrag zur Lebenserhaltung von Müttern und Neugeborenen. Wir bieten werdenden Müttern, Vätern und ihren Kindern vor, während und nach der Geburt umfassende Untersuchungen, Betreuung und Beratung an. Durch unsere Hebammen, Ärzte und Mitarbeiter verhindern wir in der ländlichen Umgebung von Rushooka während aller Phasen der Schwangerschaft die Müttersterblichkeit. Mütter finden in den Händen von Fachleuten Hoffnung und Möglichkeiten einer sicheren Entbindung. Wir freuen uns dazu beizutragen, Todesfälle von Neugeborenen und Kindern unter fünf Jahren zu vermeiden. Unsere Einrichtung ermöglicht monatlich mehr als 30 Müttern eine normale Entbindung und etwa 16 eine chirurgische Entbindung (Kaiserschnitt). Im letzten Jahr zählten wir 382 Lebendgeburten. Wenn wir Mütter nicht sicher behandeln können, sorgen wir für eine rechtzeitige Weiterleitung an Spezialkliniken. Häufigste Gründe für Überweisungen sind chronische Erkrankungen wie psychische Störungen und schwere Präeklampsie (»Schwangerschaftsvergiftung«) mit der Gefahr möglicher Frühgeburten, bei denen eine Intensivstation für die Mutter und ein Inkubator für das Neugeborene erforderlich sind. Im vergangenen Jahr 2024 mussten wir 93 schwangere Mütter an andere Krankenhäuser überweisen. Wir sind froh, dass wir eine Gefährdung des Lebens von Mutter und Kind vermeiden konnten. Jedes Kind hat ein Recht auf Gesundheitsdienste, um gesund leben zu können. Kinder unter fünf Jahren sind zum Bespiel bedroht von Krankheiten wie Tetanus, Polio, Masern, Keuchhusten, Diphtherie, Pneumokokken und Lungenentzündung. Deswegen bieten wir den Neugeborenen differenzierte Impfungen an. Uns ist es wichtig, für lebensfähige Kinder und eine gesunde Nation zu sorgen. Herausforderungen Trotz aller Anstrengungen, die Sterblichkeit von Müttern und Neugeborenen zu senken, steht die Einrichtung jedoch auch vor weiteren Herausforderungen. In der Region mangelt es nach wie vor an einer soliden Grundausbildung aufgrund weitverbreiteter Armut. Dies führt zu einem Mangel an medizinischem Personal. Außerdem glauben einige Menschen immer noch fest an die Heilkraft lokaler traditioneller Kräuter anstelle moderner Medikamente, was den Tod von Neugeborenen oder des Fötus zur Folge hat. Einige bevorzugen auch traditionelle Geburtshelfer mit der Ausrede, dass sie kein Geld hätten, um die Krankenhausrechnungen zu bezahlen. Ferner gibt es in der Bevölkerung immer noch eine Stigmatisierung der Menschen, die mit HIV leben. Das führt dazu, dass einige Kranke ihre Medikamente nicht nehmen oder in entfernte Einrichtungen gehen, in der sie unbekannt sind. Unsere Einrichtung versucht ihr Bestes, unsere Mission und Vision Tag für Tag zu verwirklichen. Unser Dank gilt vielen Frauen und Männern weltweit, die helfen, unsere Mission in Uganda zu erfüllen.­ Die Autorin Flora Okuda gehört zur Kongregation der »Töchter der göttlichen Liebe« und arbeitet als Hebamme im »Mother-Francisca-Lechner-Gesundheitszentrum« in Rushooka, Uganda. Sie hat außerdem kanonisches Recht studiert und macht momentan ihren Master in Gesundheitsmanagement. Übersetzung aus dem Englischen: Heinrich Gockel ofm Lange Wartezeiten gehören zum Alltag im Gesundheitszentrum. 28 | 29

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