Es gibt in der vietnamesischen Literatur eine Weisheit: »Mutterliebe ist wie Wasser, welches aus der Quelle fließt.« (Übersetzung von Q. Nghiep Cao) Das Land in Vietnam ist vom Wasser geprägt. Die fast 3.000 Kilometer lange Küste und das Mekongdelta, in dem aus dem Fluss Mekong erst neun Flüsse werden, die dann alle im Südchinesischen Meer münden, umfassen das Land vom Osten her mit Wasser. Gesundes Leben für alle Sauberes Wasser als Gesundheitsgarantie in Vietnam An vielen Orten spielt das Leben ausschließlich auf dem Wasser. So existieren Menschen und Wasser zusammen. Nước (Wasser) gilt hier als ein wichtiges Element für jegliches Leben auf der Erde. Nur in Verbindung mit Wasser kann Leben entstehen beziehungsweise bestehen. Wasser spielt für die Gesundheit menschlichen Lebens eine bedeutende Rolle. Der Mensch ist auf sauberes Wasser angewiesen. Jedoch ist dies seit dem Industriezeitalter und bis heute stark verunreinigt. Hinzu kommt die Versalzung des Süßwassers, insbesondere das Gebiet im Süden das Landes, wo der Meeresspiegel stetig steigt. Das Salzwasser drängt in das Landinnere und übersättigt die Flüsse mit Salz. Wichtige Wirtschaftsbereiche wie Reisanbau und Fischhaltung müssen somit zwangsläufig verändert werden. Gesund durch sauberes Wasser Bei den drei Voraussetzungen des missionarischen Programms der Franziskaner in Vietnam steht die Gesundheit der Menschen an erster Stelle. Erstens: Gesundheit, zweitens: Bildung, drittens: Bewahrung der Kultur. Das heißt: Bevor das Wort Gottes verkündet wird, müssen diese drei Voraussetzungen gegeben sein, sonst wird das Wort Gottes nicht lebensnah erfüllt. Bei den ethnischen Minderheiten in Vietnam wird die Gesundheit der Menschen in den Gebieten, wo das Wort Gottes gesät wird, durch den Bau von Brunnen unterstützt. Denn auch dort ist das Wasser durch Chemikalien aus der Industrie und Landwirtschaft verschmutzt. Ältere Menschen in den Dörfern erzählen mir, dass das Wasser in den vergangenen Zeiten ganz unbelastet und sauber war. Man ging zu den Flüssen und Seen, um dort Wasser fürs Kochen, Waschen und Trinken zu holen. Heute ist das nicht möglich. Viele Menschen nehmen das Wasser trotzdem zu sich und werden dadurch krank. Die Gesundheit der Menschen ist eine der großen Sorge der Franziskaner hier in Vietnam. Um den Menschen Zugang zu sauberem Wasser zu ermöglichen, versucht man, unbelastete Wasserquellen zu finden, um neue Brunnen bauen zu können. Die Suche nach dem Wasser gelingt jedoch nicht immer sofort. Manche Bohrungen mit mehr als 100 Metern in die Tiefe verlaufen ohne Erfolg: Man stößt nicht auf Wasser. Doch sobald eine Wasserquelle gefunden wird, kann das Wasser in einen Behälter nach oben gepumpt werden. Danach wird das Wasser durch eine Filteranlage in einen weiteren Behälter geleitet und dort als sauberes Wasser deklariert. Erst dann können die Menschen ohne Bedenken das Wasser zum Trinken und Kochen benutzen. Es ist eindeutig festzustellen, dass durch Filteranlagen gesäubertes Wasser wesentlich zur Gesundheit der Menschen in Vietnam beiträgt. Wichtige Umweltziele Auch Vietnam hat das Ziel, bis zum Jahr 2050 alle schädlichen Kohlendioxidemissionen auf Null zu setzen. Wälder sollen dabei in Zukunft eine entscheidende Rolle bei der Regulierung von Kohlendioxyd in der Atmosphäre spielen. Laut Abteilung für ausländische Informationen in Vietnam sollen folgende Ziele bis 2045 erreicht werden: Danach streben, dass 100 % der Landbevölkerung Zugang zu sauberem Wasser und sicheren, nachhaltigen Sanitäreinrichtungen haben. 50 % der konzentrierten ländlichen Wohngebiete verfügen über Systeme zur Abwassersammlung, 30 % des häuslichen Abwassers werden behandelt. TEXT UND FOTOS: Chi Thien Vu ofm SICHERUNG DER ÖKOLOGISCHEN NACHHALTIGKEIT 30
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