Franziskaner Mission 1 | 2025

Im Kontext des franziskanischen Dienstes für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung wuchs für die Franziskaner in Deutschland, vor allem während der letzten Jahrzehnte, eine globale Partnerschaft für Entwicklung und Menschenwürde – ganz im Sinne der Millenniumsziele der Vereinten Nationen. Schwerpunktländer der Franziskaner Mission sind Bolivien, Brasilien, neun Länder in Ostafrika und Vietnam. Vernetzte Menschlichkeit Franziskaner Mission baut Brücken Brücke nach Bolivien Franziskanisches Engagement für die Armen hat schon eine lange Tradition. 1911 wurde von den Franziskanern in Bayern ein Verein gegründet, der soziale, karitative und pastorale Projekte vor allem in Bolivien förderte und diese Arbeit bis heute fortsetzt. Unglaublich viel ist in dieser Zeit geschehen: Es wurden Kindergärten und Schulen gebaut, Krankenhäuser und Sozialstationen unterstützt, Armenküchen unterhalten, Brunnen gebohrt, Brücken errichtet, Pfarreien gegründet und vieles mehr. Immer noch leben und wirken einige deutsche Missionare an der Seite des einheimischen Ordensnachwuchses. Gemeinsam stehen sie für nachhaltige Entwicklung – in Partnerschaft mit den vielen treuen Unterstützerkreisen in Deutschland. Brücke nach Brasilien Da die 1948 aus China vertriebenen Missionare nach einem neuen Arbeitsfeld suchten, leitete der damalige Provinzial, Dietmar Westemeyer ofm, 1951 die franziskanische Missionsgründung in Nordostbrasilien in die Wege. Im März desselben Jahres kamen die ersten Missionare nach Maranhão und Piauí, dem sogenannten Armenhaus Brasiliens. In den Folgejahren wurden sechs Konvente und acht Pfarreien in São Luís, Piripiri, Bacabal, Vitorino Freire, Lago da Pedra, São Luís Gonzaga und Teresina gegründet. Starken personellen Zuwachs erhielt die Brasilienmission in den 1960er Jahren. 19 Franziskanerbrüder kamen aus Deutschland, um die Arbeit vor Ort zu sichern und so das Fundament für eine selbstständige Franziskanerprovinz zu legen. Einige deutsche Missionare arbeiten noch heute dort und kümmern sich, gemeinsam mit den einheimischen Ordensbrüdern, um Gemeinden, zahlreiche Straßenkinder- und Schulprojekte sowie die Familienlandwirtschaft. Über die Franziskaner Mission bauen sie die Brücken zwischen verarmten Menschen des brasilianischen Nordostens und zahlreichen deutschen Partnergruppen sowie Einzelspenderinnen und Spendern. Menschlichkeit wird über den Atlantik hinweg vernetzt und so gefördert. TEXT: Augustinus Diekmann ofm | FOTOS: Maurice Ressel; Franziskaner Mission Schulleiter Zacarias Nunes Lopes ofm beim Religionsunterricht in der Frei-AlbertoSchule in São Luís in Nordostbrasilien Lebendige Gemeinschaft in der franziskanischen Schule für Kinder mit Behinderungen in Santa Cruz de la Sierra, Bolivien, hier mit dem Franziskaner Marcelo Garrón AUFBAU EINER WELTWEITEN ENTWICKLUNGSPARTNERSCHAFT 32

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