Franziskaner Mission 3 | 2025

In Memoriam Sebastião Ribeiro Salgado TEXT: Anne Reyers | FOTO: Fernando Frazão /Agência Brasil – CC BY 3.0 br Die ersten Fotos von Sebastião Salgado sah ich Mitte der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts. Sie bildeten die Serra Pelada ab: Menschen, die wie Ameisen die Gruben hinab- und die Hügel mit den 30-Kilogramm-Säcken voller Abraum wieder hinaufklettern. Der Goldrausch in der Serra Pelada, im brasilianischen Bundesstaat Pará, war damals der größte nach dem Goldrausch in den USA. Tausende von Nordestinos, Menschen aus Nordostbrasilien – und auch aus anderen Landesteilen –, wollten am vermeintlichen Goldsegen teilhaben und lebten unter erbärmlichsten Umständen im Wald. Salgado ist seit diesen Aufnahmen ein Mahner ohne Worte. Seine vielen Bildreportagen zeigen die Ausbeutung von Menschen und Natur, es geht um soziale Gerechtigkeit, Vertreibung, Flucht und Naturschutz. Sebastião Salgado wurde 1944 in Conceição do Capim, einem Dorf im Bezirk der Gemeinde Aimorés in Minas Gerais geboren. Er studierte Wirtschaftswissenschaften an der Bundesuniversität von Espírito Santo und erhielt seinen Master an der Universität zu São Paulo. Er engagierte sich während der Militärdiktatur in der linken Bewegung um Carlos Marighella. 1969 musste er zusammen mit seiner Frau Lélia 32

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