Franziskaner Mission 4 | 2025

Francisco Sánchez hat einige Verwandte und Freunde im Bürgerkrieg von El Salvador verloren. Sie wurden aufgrund ihres Glaubens ermordet. Zeugnisse der Menschen »Für die Verkündigung und für Gott bin ich bereit, mein Leben zu geben, und ich werde nicht fliehen; wenn mir das den Tod bringt, bin ich dazu bereit, denn ich habe nichts zu verlieren, aber ich werde nicht aufhören zu predigen und ich werde die Kapelle nicht schließen.« Das sind die Worte von Juan Arturo Castañeda, Katechet und Wortgottesdienstleiter in Armenia, Departement Sonsonate, El Salvador; ermordet am 12. März 1981 im Alter von 53 Jahren. Das Zeugnis des Glaubens und des christlichen Engagements von Don Juan Arturo Castañeda ist in der Publikation »Testigos del Evangelio« (»Zeugen des Evangeliums«) in Band 7 über das Departement Sonsonate enthalten. »Zeugen des Evangeliums« ist eine Publikationsreihe, die auf Initiative von Fray Tomás O’Nuanain ofm, einem Franziskaner irischer Herkunft, entstanden ist, der viele Jahre in El Salvador gearbeitet hat. Diese Veröffentlichungen enthalten die Zeugnisse engagierter Laien, die aufgrund ihres Glaubens und ihres christlichen Engagements während des Bürgerkriegs in El Salvador – von 1977 bis 1992 – ermordet wurden. Es handelt sich um Frauen und Männer, überwiegend Bauern, die ein vorbildliches Leben im Glauben führten, sich in der Kirche für die Evangelisierung engagierten oder sich konkret für die Solidarität in ihren jeweiligen Gemeinden einsetzten. Sie förderten die Achtung der Menschenrechte und setzten sich für Frieden in Gerechtigkeit mit einer klaren Option für Gewaltlosigkeit ein. Und sie wurden aus Hass anderer Menschen gegenüber dem christlichen Glauben (»odium fidei«) ermordet. Die Informationen für die Veröffentlichung zusamDer Autor Joaquín Garay gehört der Deutschen Franziskanerprovinz an. Seit 2022 arbeitet er in der Franziskanerpfarrei Heiliger Antonius von Padua in San Salvador (El Salvador) und koordiniert dort das franziskanische Netzwerk für Migrantinnen und Migranten. Zudem ist er Mitarbeiter in der Kommission für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung. Übersetzung aus dem Spanischen: Márcia Santos Sant’Ana menzustellen, war eine mühsame Arbeit. Es wurden Pfarreien besucht, um die Namen engagierter Christen zu sammeln, die während des bewaffneten Konflikts ermordet wurden und die eine kirchliche Funktion oder einen kirchlichen Dienst in den Pfarreien oder lokalen Gemeinschaften ausgeführt hatten. Es wurden Interviews mit den nächsten Angehörigen geführt. Diese Zeugnisse wurden dann einem Auswahlverfahren unterzogen. Es wurden diejenigen ausgewählt, die die Voraussetzungen erfüllten, »Zeugen des Evangeliums« zu sein, bei dem sie ihr Blut vergossen haben. Licht des Evangeliums In El Salvador bekennt sich die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung zum christlichen Glauben. Es reicht jedoch nicht aus, sich als Christ oder Christin zu bekennen. Es geht vielmehr darum, dem Evangelium treu zu bleiben und Jesus unter den konkreten Umständen nachzufolgen, insbesondere angesichts von Situationen, die dem Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit entgegenstehen. Im Licht des Evangeliums beleuchteten diese Menschen die Realität der Gewalt, und sie setzten sich für den Frieden in wahrer Gerechtigkeit gemäß den Werten des Reiches Gottes ein. Diese Zeugen des Evangeliums wurden ermordet, weil sie an das Evangelium glaubten und danach handelten. Wie definiert die Kirche ein »Martyrium«? »Das Martyrium, in dem der Jünger seinem Meister gleicht, der freiwillig den Tod für die Erlösung der Welt auf sich genommen hat, und ihm durch das Vergießen seines Blutes gleicht, wird von der Kirche als ein herausragendes Geschenk und als höchster Liebesbeweis angesehen.« (»Lumen Gentium« des Zweiten Vatikanischen Konzils, LG 42) Und so sprach ein Märtyrer aus El Salvador: »Lasst uns weitermachen! Ich folge der Mission Jesu Christi, und ich mache weiter und habe keine Angst, denn das ist die Mission, die der Herr uns aufgetragen hat: sein Wort zu verkünden und die Sünde anzuprangern. Wenn Jesus gestorben ist, weil er die Sünde angeprangert hat, dann sei der Tod willkommen. (…) Für alles gibt es eine Zeit: zum Lachen, zum Weinen, zum Singen, also gibt es keinen Grund, dem Herrn nicht zu folgen.« Das sind die Worte von Armando Oscar Argueta Flores, ermordet am 18. September 1981 in Ciudad Arce, entnommen aus Band 2 der Publikation »Zeugen des Evangeliums«. Ihre Stimmen dürfen nicht vergessen werden. 29

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