Oft ist das, was uns beschäftigt und uns besorgt, auch die Quelle für das, was jetzt dran ist. Mit dem Blick auf die Welt aus ihrer Perspektive kommentieren Franziskaner jeden Freitag, was sie wahrnehmen.
„Die Menschen bauen zu viele Mauern und zu wenige Brücken“, soll Isaac Newton gesagt haben. Daher mag vieles besser werden, wenn man statt trennender Mauern verbindende Brücken errichtet.
Gilt das auch für die längste geplante Hängebrücke der Welt, die in absehbarer Zeit das italienische Festland mit Sizilien verbinden soll? Das Megaprojekt, dessen Genehmigung Giorgia Meloni und Matteo Salvini vorangetrieben haben, soll voraussichtlich 13 Milliarden Euro kosten.
Bereits die alten Römer träumten von einer solchen Überführung über das Meer. 1969 ließ die italienische Regierung erste Entwürfe erstellen für den Bau einer solchen Hängebrücke, deren Realisierung aber schon öfter an der Finanzierbarkeit oder an der technischen Umsetzung scheiterte.
Zwischen Villa San Giovanni in Kalabrien (Festland) und der Stadt Messina auf der Insel Sizilien ist die Gesamtlänge der „Messina-Brücke“ auf 3,7 km geplant. 3,3 km beträgt die Spannweite zwischen den beiden Pfeilern der Brücke, die ohne weitere Zwischenstützen angedacht ist. Pro Stunde sollen dann 6.000 Autos die Brücke auf je drei Fahrspuren in beiden Richtungen passieren, die in 10 Minuten zwischen Festland und Insel pendeln. Zusätzlich können täglich auf ihr mit einer zweigleisigen Bahnstrecke 200 Züge in je 15 Minuten zwischen den beiden Ufern befördert werden. Bisher dauerte die Reise mit der Fähre, auf die Autos und Züge verladen wurden, fast zwei Stunden.
Langfristig soll die Hängebrücke ein umweltfreundlicherer Transportweg sein, neue Arbeitsplätze in der wirtschaftsschwachen Region schaffen und die Infrastruktur verbessern.
Hoffen wir, dass die geplante Hängebrücke nicht erneut aus finanziellen und technischen Problemen zu einer fragwürdigen Hängepartie wird, bei der die Sorgen von Tier- und Umweltschützern auf der Strecke bleiben.
Der Blick zurück, der Blick nach vorn, und der Blick nach innen.
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