26.05.2025 Bruder Stefan Federbusch

Es geht weiter in St. Anton in Garmisch-Partenkirchen

Stabwechsel von der Deutschen Franziskanerprovinz zu den Franziskanerbrüdern vom Heiligen Kreuz

Die Franziskaner übergaben die Seelsorge in St. Anton in Partenkirchen an die Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz: Br. Michael Rudin (Generaloberer der Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz), Br. Bonifatius Faulhaber, P. Claus Scheifele und Br. Helmut Münch. Foto von Br. Stefan Federbusch.

Der Rahmen war ein wenig ungewöhnlich, passte aber in den Marienmonat Mai. In Form einer Marienandacht erfolgte am 25. Mai 2025 der Stabswechsel an der Wallfahrtskirche St. Anton in Partenkirchen. Die Franziskaner übergaben nach gut 90 Jahren der Präsenz die Seelsorge an die Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz. Die Chorgemeinschaft St. Anton erfreute die Gäste in der gut gefüllten Kirche mit Marienliedern. Das „Ave-Maria“ von Schubert dürfte dabei natürlich nicht fehlen.

Im Anschluss an die Maiandacht gab es zahlreiche Gruß- und Dankesworte. Als Erster sprach Dekan Albert Hack und fragte: „Was braucht man unbedingt, wenn man nach St. Anton geht?“ Seine Antwort: „Ein Zehnerl! Denn wenn man das in den Schaukasten einwirft, kommt das Jesuskind und segnet einen!“ So war für ihn bereits als Kind klar, dass dieser Ort ein Segen für alle Menschen ist. Seit 1934 hätten die Franziskaner dort viel Segen gebracht. Der hl. Antonius ist der Patron für das Verlorene. Die Menschen hätten einiges verloren: zuerst mit dem Krieg ihr Gewissen, später die Hoffnung, dann ihren Glauben, manche nur ihren Geldbeutel. Durch die Franziskaner erfahren sie die Nähe und Güte Gottes. Dekan Hack dankte für die Gnade, dass der Wallfahrtsort nun wieder besetzt ist und mit Leben erfüllt bleibt. Er überreichte Bruder Bonifatius sein Zehnerl mit den Worten: „Herzlich willkommen, schön, dass Du da bist. Du sollst ein Segen für die Menschen sein und sollst gesegnet sein.“ Auch Pfarrer Andreas Lackermeier freute sich über die neue Präsenz und hofft auf eine gute und enge Kooperation zwischen Pfarrei und Kloster.

Zusammenhang zwischen Heimat und Glaube

Provinzialminister Bruder Markus Fuhrmann dankte im Namen der Franziskanerprovinz allen Gottesdienstteilnehmenden an diesem Ort, wo Himmel und Erde sich berühren, und vor allem den Ehrenamtlichen für ihre Unterstützung. Franziskaner sein bedeute vor allem Bruder sein und den Menschen nahe und es sei gut, dass es franziskanisch-brüderlich weitergehe. Bruder Michael Rudin, der Generalobere der Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz, verwies auf den Zusammenhang zwischen Heimat und Glaube. Seine Gemeinschaft der Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz sei vom Gründungscharisma eine soziale Gemeinschaft, müsse sich jetzt aber umorientieren. Viele Sozialwerke trügen den Namen des hl. Antonius. Da passe es gut, einen Wallfahrtsort zum hl. Antonius zu übernehmen, wenn jetzt stärker die seelsorglichen Aspekte in den Blick kommen. Der Leiter der Kirchenstiftung, Martin Königsdorfer, sorgte für ein Schmunzeln, als er auf die Anfänge verwies und die Franziskaner deshalb als Orden ausgesucht wurden, weil sie mit den manchmal etwas eigenwilligen Bergdörflern besser klarkommen würden. Es sei das Wunder geschehen, dass nun ein neuer Orden diesen Ort übernehme und er sei zuversichtlich, dass auch die neuen Seelsorger dem Charakter der Gebirgler gerecht werden. Der stellvertretende Landrat Michael Rapp betonte die passende Bedeutung der Redewendung „Mit einem lachenden und einem weinenden Auge“. Wo die Personaldecke immer dünner wird, sei es ein positives Signal: Es geht weiter. Er dankte für das Wirken der Franziskaner und wünschte der neuen Gemeinschaft Gottes Segen. Bürgermeisterin Elisabeth Koch berichtete von ihren persönlichen Erfahrungen. Den Partenkirchenern läge es im Blut, in ihren Nöten zum hl. Antonius zu gehen und um Fürsprache zu bitten. Auch sie dankte für die Begleitung über Jahrzehnte hinweg.

Abschließend bedankte sich Pater Claus Scheifele für die sechs Jahre, die er als Seelsorger an St. Anton verbracht hat. Ihm sei es wichtig, einen geistlichen Dialog mit den Gläubigen zu pflegen und miteinander den Glauben zu teilen. „Vergelt’s Gott für alles!“ Pater Claus wird in den Konvent nach Füssen umziehen, Bruder Helmut Münch in die Seniorenkommunität im Theresienheim in Fulda wechseln.

Bruder Bonifatius verriet dann noch, wie es überhaupt zu dieser Übernahme gekommen sei. Das Werdenfelser Land und St. Anton seien ihm bereits vertraut. 1967 in einem kleinen Dorf im Odenwald geboren, habe er schon viele Male zuerst bei Familie Anzenberger in Wallgau und später im Kloster St. Anton Urlaub gemacht, um seinen Hobbys Wandern und Schwimmen im Walchensee nachgehen zu können. Neben Bruder Bonifatius Faulhaber wird noch Bruder Dariusz Taudul in St. Anton tätig sein. Eine erste große Feier und Begegnungsmöglichkeit mit der Gemeinde wird das Antonifest am 13. Juni sein.

Wir wünschen Br. Bonifatius und Br. Dariusz einen guten Start und Gottes Segen!


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