24.09.2025 Erzbischöfliches Ordinariat Bamberg

Gespräche zwischen Bistum und Orden zur Seelsorge in Vierzehnheiligen

Strukturveränderungen am Wallfahrtsort notwendig

Wallfahrtsbasilika Vierzehnheiligen bei Nacht. Bild von Deutsche Franziskanerprovinz
Wallfahrtsbasilika Vierzehnheiligen bei Nacht. Bild von Deutsche Franziskanerprovinz

Das Erzbistum Bamberg und die Deutsche Franziskanerprovinz wollen die seelsorgliche Betreuung der Wallfahrt in Vierzehnheiligen auch künftig sicherstellen – wenn auch in veränderten Strukturen. Aufgrund fehlenden Ordensnachwuchses können die Franziskaner die Betreuung künftig nicht mehr allein übernehmen. Daher wurden in den vergangenen Wochen intensive Gespräche zwischen Erzdiözese und Ordensleitung geführt.

Zu Beginn des kommenden Jahres 2026 wird die Provinzleitung der Franziskaner entscheiden, ob und in welcher Form der Orden weiterhin in Vierzehnheiligen präsent sein wird; ein Verbleib der Franziskaner über das Jahr 2028 hinaus gilt aktuell als unrealistisch. Parallel dazu wird gemeinsam erarbeitet, wie die Wallfahrtsseelsorge personell und konzeptionell optimal für die Zukunft aufgestellt werden kann.

„Vierzehnheiligen ist ein Ort der Begegnung, der Hoffnung und des Glaubens. Gemeinsam mit den Franziskanern wollen wir sicherstellen, dass diese geistliche Heimat auch für kommende Generationen lebendig bleibt“, betonte Erzbischof Herwig Gössl nach den Gesprächen mit dem Provinzialminister des Ordens, Bruder Markus Fuhrmann. Der zeigte sich dankbar für die jahrzehntelange Verbundenheit mit den Wallfahrern und betonte: „Wir freuen uns, gemeinsam mit dem Erzbistum Wege zu finden, die seelsorgliche Betreuung auch künftig zu sichern.“

Vierzehnheiligen ist für Generationen von Gläubigen ein Ort der Glaubensstärkung, der Fürsprache der Heiligen und der Begegnung mit Gott. Diese geistliche Tradition soll – auch unter neuen Bedingungen – lebendig bleiben und in eine hoffnungsvolle Zukunft geführt werden.


1839 beauftragte König Ludwig I. von Bayern die Franziskaner, die Seelsorge in Vierzehnheiligen zu übernehmen, einem der wichtigsten Wallfahrtsorte im Erzbistum Bamberg. Viele Franziskaner haben in den letzten fast 200 Jahren hier gelebt und gewirkt: im Beichtstuhl, in Gesprächen, bei Gottesdiensten, bei Kirchenführungen, als Organisten, Mesner und Pförtner, als Köche und Gärtner. Derzeit leben acht Ordensbrüder in Vierzehnheiligen. Jedes Jahr kommen rund 180 Pilgergruppen und etwa 800.000 Besucherinnen und Besucher in den Wallfahrtsort bei Bad Staffelstein am Obermain.

Die Wallfahrt geht auf eine Vision des Schäfers Hermann Leicht aus Kloster Langheim zurück, dem 1445 ein weinendes Kind auf einem Acker erschienen ist. Dieses Kind erschien ihm abermals in einer zweiten Vision, mit zwei Kerzen an jeder Seite. Ein Jahr darauf sah er es wieder, mit 14 weiteren Kindern, die sich als die 14 Nothelfer vorstellten. Sie gaben ihm den Auftrag, eine Kirche zu bauen. Wenige Tage darauf wurde eine schwer kranke Magd zur Erscheinungsstätte gebracht, die wieder gesund wurde. Um der stetig steigenden Pilgerzahl Herr zu werden, beschlossen die Bamberger Fürstbischöfe, eine prächtige Basilika zu errichten, die 1772 nach Plänen von Balthasar Neumann vollendet wurde. An der Stelle der Erscheinung befindet sich heute der Gnadenaltar.


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