* 04. Juni 1946 in Hermeskeil
† 27. März 2025 in München
Hans-Josef Klauck wurde am 04. Juni 1946 als ältestes Kind seiner Mutter Anna-Maria Meier geboren. Später bekam er noch zwei jüngere Halbbrüder. In seinem Lebenslauf schreibt er, dass der Gedanke ans Priestertum schon früh in ihm keimte, aber erst in den letzten Schuljahren feste Formen annahm. 1958/59 besuchte er den Förderkurs im Franziskus-Studienheim in Euskirchen. 1960 wechselte er auf das Internat der Kölnischen Ordensprovinz in Exaten und machte dort 1966 das Abitur.
Am 21. April 1966 wurde er in Rietberg für die Kölnische Provinz eingekleidet, legte am 22. April 1967 in Warendorf die Zeitliche und am 05. Oktober 1970 in Mönchengladbach die Feierliche Profess ab, in der er sich endgültig an die Gemeinschaft der Brüder band. Die Diakonenweihe erhielt er vom Kölner Weihbischof Dr. Hubert Luthe am 23. Juni 1971 im Kölner Dom, die Priesterweihe erteilte ihm Bischof Heinrich Tenhumberg am 15. Juli 1972 in Münster.
Schon seit dem 08. April 1972 war er an der Universität Münster als Student des Neuen Testaments eingeschrieben und wechselte später nach München, wo er 1977 zum Dr. theol. promoviert wurde. Am 27. November 1980 folgte dort die Habilitation. 1981 übernahm Pater Hans-Josef eine Professur in Bonn. 1982 wurde er als Nachfolger von Prof. Rudolf Schnackenburg an die Universität Würzburg berufen. 1994 war er für eine mehrwöchige Vortragsreise in Südafrika. Er wechselte 1998 als Nachfolger seines früheren Lehrers Prof. Joachim Gnilka an die Universität München.
2001 erreichte ihn ein Ruf der University of Chicago, Divinity School. Dabei handelt es sich um eine höhere Bildungseinrichtung für Abschlüsse nach dem Grundstudium, die nicht konfessions- oder kirchengebunden ist. Dort hat er bis zu seiner Emeritierung 2016 den Bereich des Neuen Testaments gelesen. Am 10. November 2022 kehrte P. Hans-Josef nach Deutschland zurück und wurde Mitglied des Konventes in München St. Anna.
Mehrere schwere Krankheiten musste er in den letzten Jahren durchstehen. Infolge einer schweren Blutvergiftung ist er am 27. März im Rotkreuzklinikum in München verstorben.
In den langen Jahren seiner akademischen Lehrtätigkeit außerhalb der Gemeinschaft der Brüder hat er immer den Kontakt zur Gemeinschaft gehalten. Aus den letzten Jahren seiner Chicagoer Zeit haben wir ein Bild erhalten, das ihn im Kreis der Brüder eines der dortigen Konvente zeigt, zu denen er regelmäßigen Kontakt hatte.
Pater Hans-Josef gehörte zu den bekanntesten deutsch- und englischsprachigen neutestamentlichen Exegeten. Er hat zahlreiche Bücher zu den verschiedensten in diesem Wissenschaftsbereich angesiedelten Themen geschrieben.
Wir werden Pater Hans-Josef als einen sehr liebenswürdigen, den Menschen zugewandten und immer gesprächsbereiten Menschen in Erinnerung behalten. Möge sich das, was er in seinem pastoralen und wissenschaftlichen Wirken den Menschen verkündet hat, jetzt an ihm in Gottes Frieden vollenden.
Ich beschwöre dich bei Gott und bei Christus Jesus, …:
Verkünde das Wort, tritt auf, ob gelegen oder ungelegen,
überführe, weise zurecht, ermahne in aller Geduld und Belehrung!
2 Timotheus 1a.2
Die Eucharistiefeier für Pater Hans-Josef feiern wir am Mittwoch, 9. April 2025, um 14:00 Uhr in der Klosterkirche St. Anna, St.-Anna-Str. 19, 80538 München. Anschließend ist die Beisetzung in der Gruft der Franziskaner im dortigen Kloster.