Oft ist das, was uns beschäftigt und uns besorgt, auch die Quelle für das, was jetzt dran ist. Mit dem Blick auf die Welt aus ihrer Perspektive kommentieren Franziskaner jeden Freitag, was sie wahrnehmen.

Letzten Montag sind wir Franziskaner in Großkrotzenburg verabschiedet worden. Bei aller Trauer: Mir hat die ganze Abschiedsfeier Mut gemacht! An einem Punkt des Festaktes in der Aula lässt sich das besonders gut illustrieren:
Nach einer freundlichen Anmoderation für das „bei uns allen so beliebten Baba yetu“ durch eine Oberstufenschülerin, füllt sich die Bühne mit Chor und Schulorchester. Ich habe keinen blassen Schimmer, worum es geht!
Es wird dunkel! Hörner und Streicher rollen mit einem lang gezogenen Ton einen musikalischen Teppich aus, auf einmal von Rhythmusinstrumenten durchwoben. Dann setzt der Chor ein und die Schülerinnen und Schüler wiegen sich in versetzter Reihe zum Takt klangvoller Musik. Der Text ist für mich bis auf die Worte „Baba yetu“ unverständlich. Aber an den strahlenden Gesichtern aller lässt sich ablesen: Das hier macht sehr, sehr viel Spaß! Schön, es mitzuerleben.
Ich habe dann nachgelesen: Baba yetu heißt „Unser Vater“, der gesungene Text ist das christliche „Vater Unser“, halt nur auf Swahili. Die Pointe: Die preisgekrönte Melodie wurde für das Computerspiel „Civilisation IV“ geschrieben. Da singen also deutsche Schülerinnen und Schüler einen 2.000 Jahre alten christlichen Text in afrikanischer Sprache zu einem amerikanischen Notensatz und es klingt super!
Das macht Mut! Hier wird erfahrbar, was dem Glauben Zukunft verleihen wird: Jesu Worte werden in einer neuen Sprache und auf eine begeisternde Weise mit Leib und Seele vollzogen. Solange so etwas möglich ist, sind wir noch nicht am Ende!
Der Blick zurück, der Blick nach vorn und der Blick nach innen.
Franziskaner kommentieren, was wichtig ist.
Immer freitags auf franziskaner.de.