10.11.2025 Maximilian Feigl

Zur COP30: Ein Gebet für unsere Erde

Gebet für unseren Planeten
Bild: Ashley Inguanta auf Unsplash

Am 10. November beginnt UN-Klimakonferenz 2025 COP30 im brasilianischen Belém. Zehntausende Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus rund 200 Staaten sollen dort bis zum 31. November über Wege aus der Klimakrise beraten. Auch zahlreiche Nichtregierungsorganisationen wie Misereor, Brot für die Welt und Franciscans International werden vor Ort sein, um die Verhandlungen zu beobachten und die Stimmen der Zivilgesellschaft einzubringen. Um ein Signal für mehr Klimaschutz zu setzen, lädt das ökumenische Netzwerk Eine Erde dazu ein, das „Gebet für unsere Erde“ von Papst Franziskus zu beten. Es kann in Gottesdienste, Andachten und Veranstaltungen mit aufgenommen oder auf verschiedenste Weise sichtbar gemacht werden. Das Gebet steht im Schlussteil der Enzyklika Laudato si‘ von Papst Franziskus. Es ist ausdrücklich als Gebet für alle formuliert und ökumenisch einsetzbar.

Gebet für unsere Erde

Allmächtiger Gott,
der du in der Weite des Alls gegenwärtig bist
und im kleinsten deiner Geschöpfe,
der du alles, was existiert,
mit deiner Zärtlichkeit umschließt,
gieße uns die Kraft deiner Liebe ein,
damit wir das Leben und die Schönheit hüten.
Überflute uns mit Frieden,
damit wir als Brüder und Schwestern leben
und niemandem schaden.
Gott der Armen,
hilf uns,
die Verlassenen und Vergessenen dieser Erde,
die so wertvoll sind in deinen Augen,
zu retten.
Heile unser Leben,
damit wir Beschützer der Welt sind
und nicht Räuber,
damit wir Schönheit säen
und nicht Verseuchung und Zerstörung.
Rühre die Herzen derer an,
die nur Gewinn suchen
auf Kosten der Armen und der Erde.
Lehre uns,
den Wert von allen Dingen zu entdecken
und voll Bewunderung zu betrachten;
zu erkennen, dass wir zutiefst verbunden sind
mit allen Geschöpfen
auf unserem Weg zu deinem unendlichen Licht.
Danke, dass du alle Tage bei uns bist.
Ermutige uns bitte in unserem Kampf
für Gerechtigkeit, Liebe und Frieden.

Orden fordern Staatengemeinschaft zum Handeln auf

Auch Orden aus aller Welt fordern zum Handeln in der Klimakrise auf. Dies ist auch dringend nötig: Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, geht aus dem Emissions Gap Report des Umweltprogramms der Vereinten Nationen hervor, dass die derzeitige Politik zu einem Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur um 2,8 Grad Celsius bis zum Ende dieses Jahrhunderts führen wird. Die selbst gesteckten Ziele der Staaten zur Emissionsreduzierung bis 2035, die allerdings noch nicht mit konkreten Maßnahmen hinterlegt sind, würden die Erderwärmung auf rund 2,3 Grad begrenzen. Das Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, kann inzwischen als gescheitert angesehen werden.

Daher haben die Vereinigungen der Generaloberinnen und Generaloberen der Ordensgemeinschaften (UISG bzw. USG) mit weiteren Organisationen aus dem Ordensbereich die Erklärung „Ordensleben für Klimagerechtigkeit: Hoffnung in Taten umsetzen” veröffentlicht. Anliegen der Erklärung ist es, die Dringlichkeit des Handelns in der Klimakrise zu betonen, von deren zunehmend schwerwiegenden Auswirkungen insbesondere Menschen mit niedrigem und mittlerem Einkommen in Entwicklungs- und Industrieländern betroffen sind. Die Unterzeichner fordern die Delegierten der COP30 und die Regierungen nachdrücklich zum Einsatz für folgende Maßnahmen auf:

  • Die Schulden armer Länder erlassen, da ungerechte und nicht tilgbare Schulden die Ressourcen für Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel und zur Eindämmung seiner Folgen nicht beeinträchtigen sollten.
  • Den Fonds für Verluste und Schäden (FRLD) stärken, indem ausreichende Mittel bereitgestellt werden, um die schwerwiegenden Auswirkungen des Klimawandels zu bekämpfen.
  • Klare Ziele für eine gerechte Energiewende festlegen, die darauf abzielen, die CO2-Emissionen zu reduzieren. Dabei müssen die historischen Verantwortlichkeiten, die Achtung der Menschenrechte – insbesondere der Rechte indigener Völker –, Wertschätzung und Schutz der Natur und ein Vorrang nachhaltiger Lebensgrundlagen gegenüber gewinnorientierten Modellen Berücksichtigung finden.
  • Klare Ziele für die Entwicklung eines globalen Ernährungssystems festlegen, das auf Ernährungssouveränität und agroökologischen Praktiken basiert. Es sollte kulturell angepasste Methoden für Produktion, Verarbeitung, Verteilung und Verzehr von Lebensmitteln fördern.

Für die Deutsche Ordensobernkonferenz (DOK) hat der Vorsitzende Br. Andreas Murk OFMConv die Erklärung unterzeichnet. Zu den Kampagnenverantwortlichen und Erstunterzeichnern zählt auch Franciscans International.


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