Oft ist das, was uns beschäftigt und uns besorgt, auch die Quelle für das, was jetzt dran ist. Mit dem Blick auf die Welt aus ihrer Perspektive kommentieren Franziskaner jeden Freitag, was sie wahrnehmen.

Wir leben in einer Zeit mit vielen Problemen und einschneidenden Krisen: durch politische Verwerfungen, in gesellschaftlichen Verunsicherungen, oft auch in familiären Bedrängnissen durch finanzielle Engpässe. Insgesamt keine leichte Zeit.
Im Kontext dieser Zusammenhänge bin ich auf eine Unterscheidung zwischen Problemen und Krisen gestoßen.
Probleme sind Herausforderungen, die durch Denken, Planen, Konzipieren von Alternativmodellen gelöst werden wollen und können.
Krisen kann man in dieser Weise nicht lösen. Sie erfordern einen anderen Umgang. Krisen sind Herausforderungen, denen man sich gemeinsam mit den Mitgliedern einer Gruppe (Gemeinde, Kommune, Staat, Kirche) stellen muss. Nicht weglaufen, sondern genau hinschauen, aushalten und durchhalten. Das lässt Alternativen reifen. Verborgene Ressourcen werden entdeckt.
Zu diesem Durchstehen einer Krise braucht es das Vertrauen, dass Krisen nicht nur eine bedrohliche Last sind, sondern Chancen in sich tragen, das ganze Geschehen noch einmal anders in den Blick zu nehmen. Wir wissen es: Vieles im Leben hängt davon ab, wie wir mit dem umgehen, was uns das Leben an Herausforderungen zumutet. Nicht an der Realität verzagen oder zerbrechen, nicht in resignierende Passivität verfallen, nicht auf ein unrealistisches Wunder hoffen, sondern verändert blicken und entdecken, was wachsen will und kann.
Als Beispiel: In der Krise der Gegenwart, mit dem Krieg in der Ukraine und dem Stilwechsel der amerikanischen Administration, kann Europa entdecken, sich von fremder Abhängigkeit zu lösen und auf eigene Füße zu stellen.
Der Blick zurück, der Blick nach vorn, und der Blick nach innen.
Franziskaner kommentieren, was wichtig ist.
Immer freitags auf franziskaner.de.