05.09.2025

Pater Dr. Theofried Baumeister verstorben

Der gütige Gott rief am 4. September 2025 den Franziskaner Theofried (Theodor) Baumeister zu sich in sein ewiges Reich.

Pater Dr. Theofried Baumeister ofm
* 3. April 1941 in Recklinghausen
† 4. September 2025 in Lampertheim.
Foto von Katharina Pultar, Uni Mainz

Theodor Baumeister wurde am 3. April 1941 in Recklinghausen als Sohn des Bergmanns Theodor Baumeister und seiner Ehefrau Johanna, geb. Kluthe, geboren. Dort wuchs er gemeinsam mit seinem Bruder auf. Nach dem Besuch der Volksschule in Recklinghausen wechselte er 1952 an das Kolleg Johanneum in Wadersloh und ein Jahr später an das Kolleg St. Ludwig in Vlodrop (NL), wo er 1960 das Abitur ablegte. Am 27. April desselben Jahres trat er in Rietberg in den Orden ein und erhielt den Ordensnamen Theofried. Mit der Feierlichen Profess am 28. April 1964 band er sich endgültig an die Gemeinschaft der Brüder. Seine philosophischen und theologischen Studien absolvierte er in Münster und Paderborn; am 22. Juli 1966 wurde er in Paderborn von Erzbischof Lorenz Kardinal Jäger zum Priester geweiht.

Nach seiner Promotion an der Universität Münster lehrte er als Dozent an der Philosophisch-Theologischen Hochschule der Franziskaner und Kapuziner in Münster. Studienaufenthalte in Rom und Ägypten bereiteten seine Habilitation vor, die er 1976 in Münster abschloss. Seine Habilitationsschrift über die jüdisch-christlichen Wurzeln der Theologie des Martyriums, 1980 veröffentlicht, wurde zu einem Standardwerk der Theologiegeschichte.

Im Jahr 1976 erhielt Pater Theofried den Ruf auf den Lehrstuhl für Alte Kirchengeschichte, Patrologie und Christliche Archäologie an der Universität Mainz. Als Forscher veröffentlichte er bedeutende Beiträge zur Frömmigkeitsgeschichte der Alten Kirche (Martyrium, Hagiographie, Heiligenverehrung), zur Kirchengeschichte des Niltals (Ägypten und Nubien), zur Koptologie, zur Gnosis-Forschung sowie zur Religionsgeschichte der Antike. Mehrfach reiste er zu Forschungszwecken nach Ägypten, wo er die Ausgrabungen an christlichen Stätten mit großem Interesse begleitete und wissenschaftlich auswertete. 2009 wurde er mit 68 Jahren emeritiert.

In Mainz engagierte sich Pater Theofried seelsorglich in seiner Wohnsitzpfarrei und hielt stets enge Verbindung zu den Klöstern, denen er zugehörte: zunächst Münster, später Ohrbeck bei Osnabrück. Viele Jahre wirkte er außerdem an der Herausgabe der franziskanischen Zeitschrift Wissenschaft und Weisheit sowie der Reihe Franziskanische Forschungen mit.

In den letzten Jahren verschlechterte sich sein Gesundheitszustand, sodass er in ein Pflegeheim nach Lampertheim übersiedeln musste. Während eines Krankenhausaufenthaltes verstarb er dort am 4. September 2025 im St. Marienhospital.

Wir erinnern uns an Pater Theofried Baumeister als einen liebenswürdigen, besonnenen und klugen Mitbruder, der ein feines Gespür für klassische Kunst und Freude an Bildungsreisen hatte. Dankbar gedenken wir seiner und vertrauen darauf, dass er nun in Fülle schauen darf, was er sein Leben lang erforscht hat, und dass alles, was er in seinem priesterlichen Dienst geschenkt hat, ihm nun von Gott vergolten wird.

 

Dankt dem Vater mit Freude! Er hat euch fähig gemacht,
Anteil zu haben am Los der Heiligen, die im Licht sind.
Aus der Lesung der Eucharistiefeier des Todestages (Kol 1,12)

 

Das Requiem für Pater Theofried feiern wir am Samstag, dem 13. September 2025, um 10:30 Uhr in der Franziskanerkirche in Marienthal, 65366 Geisenheim, Kloster Marienthal 1. Im Anschluss findet die Beerdigung auf dem nahegelegenen Waldfriedhof statt.


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