10.11.2025

Pater Karl Stahlberger verstorben

Der gütige Gott, der Herr über Leben und Tod, rief am 10. November 2025 den Franziskaner Pater Karl (Hermann Josef) Stahlberger ofm für immer zu sich.

Pater Karl Stahlberger
* 1. Juni 1937 in Rastatt
† 10. November 2025 in Fulda

Hermann Josef Stahlberger, so der Taufname von Pater Karl, wurde am 1. Juni 1937 in Rastatt geboren. Sein Vater Josef war Fabrikarbeiter, und so lag es nahe, dass auch er zunächst einen praktischen Beruf erlernte und mit 18 Jahren die Facharbeiterprüfung als Dreher ablegte. Sein praktischer Blick und sein handwerkliches Geschick sollten später den Brüdern, für die er als Hausvikar und Guardian Verantwortung trug, noch vielfach zugutekommen.

Familie Stahlberger lebte in Rotenfels am Eingang des Murgtals im Nordschwarzwald, heute ein Stadtteil von Gaggenau. Aus dieser Gegend in Mittelbaden hatten seinerzeit etliche junge Männer den Weg in den Franziskanerorden gefunden. Nachdem Hermann Josef einige Zeit in seinem erlernten Beruf gearbeitet hatte, besuchte er, nach einer Vorbereitungszeit in Hadamar, die Auslandsschule der damaligen Thüringischen Franziskanerprovinz in Watersleyde und entschloss sich nach dem Abitur 1963 zum Eintritt in die Gemeinschaft der Minderbrüder. Bei der Einkleidung erhielt er den Ordensnamen Karl. Das Noviziat verbrachte er in Salmünster und studierte dann an den ordenseigenen Hochschulen in Gorheim, Fulda und später in München Philosophie und Theologie. Auf dem Frauenberg legte er am 30. April 1967 die Feierliche Profess ab und wurde ebenfalls in Fulda am 21. Juli 1968 von Weihbischof Eduard Schick zum Diakon und am 20. Juli 1969 von Bischof Adolf Bolte zum Priester geweiht. Damit konnte seine fruchtbare Zeit als Seelsorger beginnen.

Nach einer kurzen Tätigkeit als Präfekt, zunächst in Hadamar und dann in Großkrotzenburg, wurde der junge Priester im April 1972 als Kaplan nach Rastatt versetzt. 1979 übernahm er den Dienst des Guardians im Wallfahrtskloster Weggental und 1985 im Studienhaus in Freiburg, wo er auch die franziskanische Laiengemeinschaft (OFS) begleitete. Mit dem folgenden Kapitel begann seine Zeit als Pfarrer in der Gemeindepastoral, von 1988 bis 1998 erneut in Rastatt und dann bis 2010 in Mannheim. Neben seinem Engagement in der Gemeinde übernahm er in wechselnden Rollen als Hausvikar und Guardian immer auch Verantwortung für die Brüder. Nach der Provinzvereinigung blieb er als pastoraler Mitarbeiter in Mannheim, bis er 2019 nach Großkrotzenburg wechselte, um auch hier in der Seelsorge mitzuhelfen. Sein sich verschlechternder Gesundheitszustand legte im Frühjahr den Wechsel in die Seniorenkommunität im Theresienheim in Fulda nahe, wo er die letzten eineinhalb Jahre seines Lebens gut verbringen durfte.

Pater Karl war in seiner knotterig-liebenswürdigen Art ein ausgesprochen geselliger und kommunikativer Mensch, der schnell und unkompliziert auch mit fremden Menschen in Kontakt kam. Mit dieser seiner Unkompliziertheit und schnörkellosen Direktheit hat er sich nicht nur im Kreis der Brüder, sondern auch in seiner Arbeit viele Sympathien erworben und so manche pastorale Tür geöffnet. In seiner Freizeit praktizierte er lange Zeit gerne Tai Chi oder unternahm Ausflüge in die nähere Umgebung, von denen er nie zurückkehrte, ohne von besonderen Begegnungen und Erlebnissen erzählen zu können und damit das Gespräch in der Bruderschaft zu beleben. In den letzten Jahren war es nicht einfach für ihn, die durch Alter und Krankheit auferlegten Grenzen anzunehmen. Nun ist er bei Christus, den er, so sein Primizspruch, mit seinem Leben verkünden und in dessen Dienst er für die Menschen dasein wollte.

Wir verkünden nicht uns selbst, sondern Christus Jesus als den Herrn. Wir selbst aber sind Eure Diener im Auftrag Jesu. (2 Kor 4,5)
Primizspruch von Pater Karl

Das Requiem für Pater Karl feiern wir am Freitag, dem 14. November 2025, um 10:30 Uhr in der Klosterkirche auf dem Frauenberg in Fulda. Anschließend findet die Beisetzung auf dem Klosterfriedhof statt.


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