Oft ist das, was uns beschäftigt, uns sorgt und uns Angst macht, auch die Quelle für das, was jetzt dran ist. Mit dem Blick auf die Welt aus ihrer Perspektive kommentieren Franziskaner jeden Freitag, was sie wahrnehmen.
Ein unvermuteter Nebeneffekt der Hitze! Es wird sichtbar, wer tätowiert ist! Was zuvor lange Ärmel bedeckten, liegt jetzt offen im Licht. Heute Morgen im Bus habe ich nun jemanden gesehen, der sich groß in deutscher Frakturschrift „semper fidelis“ auf den Unterarm hat tätowieren lassen. Also zu Deutsch: „immer treu!“
Mein erster (sehr naiver) Gedanke: Meint das seine Partnerin? Vielleicht hat sie ja auch so ein Tattoo!? Nicht ausgeschlossen! Aber eine Stichwortsuche im Internet fördert sofort zutage, dass hier wohl eher ein militaristischer Hintergrund Pate gestanden haben könnte. Zumeist ist dieser tätowierte Treueschwur kameradschaftlich gemeint und hat hierzulande nicht selten eine rechte Färbung.
Nun ist Treue bestimmt eine gute Sache! Und dass jemand mit Haut und Haar bekennt, treu sein zu wollen, knüpft an die besten menschlichen Möglichkeiten an. Fragt sich halt immer, wem ich Treue verspreche! Ich kann nur hoffen, dass sich mein Mitreisender jemandem versprochen hat, der es auch verdient!
Ob er wohl weiß: Solche Tätowierungen gibt es auch schon in der Bibel beim Propheten Jesaja!? Der Glaubende schreibt den Namen Gottes in seine Hand. Und noch besser: Gott schreibt den Namen der Glaubenden in seine Hand (Vgl. Jes 49,1).
Und das könnte doch tröstlich sein: Armeen und Militärs steigen auf, siegen, verlieren und werden in alle vier Winde zerstreut. Gott aber bleibt mir immer treu. Mein Name steht in seiner Hand.
Der Blick zurück, der Blick nach vorn und der Blick nach innen.
Franziskaner kommentieren, was wichtig ist.
Immer freitags auf franziskaner.de.
„Semper fidelis“ – m.W. haben Studentenverbindungen mit diesem Motto geprahlt‘ Übrigens: das Erzbistum Köln nennt sich – ich selbst habe das Wort aus dem Munde des Kardinals Höffner gehört (anlässlich des Papstbesuchs 1980) – gern „semper fidelis filia ecclesiae romanae“. – Na ja_ wer’s braucht!