Oft ist das, was uns beschäftigt und uns besorgt, auch die Quelle für das, was jetzt dran ist. Mit dem Blick auf die Welt aus ihrer Perspektive kommentieren Franziskaner jeden Freitag, was sie wahrnehmen.

Wir schaffen das! – ein ermunterndes Wort, das ich noch aus Kindertagen kenne und das mir geholfen hat, so manchen Berg zu meistern – vor allem dann, wenn es anstrengend wurde.

Vor 10 Jahren hat dieses Wort Angela Merkel geprägt und damit eine Überzeugung zum Ausdruck gebracht, dass es christliche und menschliche Werte uns gebieten, Menschen auf der Flucht zu helfen und sie nicht gewaltsam zurückzudrängen. Leider gab es sofort mediale Stimmen, die für Gegenwind sorgten und damit einen unmenschlichen Dämon freigelassen haben.

Gott sei Dank hatte Frau Merkel viele auf ihrer Seite, welche die Not der Menschen erkannten und für eine Kultur des Willkommens und der Unterstützung sorgten. Für sie galt: „Wir schaffen das!“ Hoch motiviert und mit großem Engagement waren viele Bürger bereit, den Menschen auf der Flucht das Ankommen und Bleiben zu ermöglichen.

Natürlich ist nicht alles glatt gelaufen, aber die allermeisten sind angekommen und leisten inzwischen ihren Beitrag zu unserer Gesellschaft, zum Teil als wichtige Fachkräfte. Und das, obwohl ihnen vielfach große Steine in den Weg gelegt wurden. Doch die Geflüchteten waren und sind motiviert, sich in unsere Gesellschaft einzubringen, davon bin ich überzeugt.

Wir schaffen das!, das war kein haltloser Appell, es war Vertrauen in die Werte unserer Gesellschaft. Und es ist viel geschafft worden, trotz bürokratischer Hürden und politischer Widerstände. Bedauerlich, dass dies nicht als Erfolg gepriesen wird, sondern lieber die Abschiebung gut integrierter und qualifizierter Familien diskutiert wird. Und das, obwohl wir ihre Menschlichkeit und ihre Fähigkeiten in unserer Gesellschaft dringend benötigen.

Der Blick zurück, der Blick nach vorn, und der Blick nach innen.
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